Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass viele Branchenexperten bei Inkrafttreten des KAGB im Sommer 2013 die Erwartung äußerten, dass im Publikums-Segment künftig vor allem Portfoliofonds aufgelegt werden, während Single-Asset-Produkte weitgehend einem gehobenen Segment vorbehalten sein werden.
Sie sollten recht behalten: Bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel im Flugzeugsegment, sind überwiegend Publikums-AIFs an den Markt gekommen, die in mindestens drei Sachwerte investieren.
„Unterschiedliche Zielgruppen“
Die Mehrzahl davon investiert in Objekte einer Assetklasse, bevorzugt Immobilien, doch auch neue Multi-Asset-Fonds sind bereits aufgelegt worden, die Zielfonds aus verschiedenen Assetklassen unter einem Dach vereinen. Dies ermöglicht eine breite Streuung mit unterschiedlichen Investitionsstrategien und -zeitpunkten.
[article_line type=“most_read“]
„Beide Konzepte haben ihre Berechtigung, wenden sich jedoch zum Teil an unterschiedliche Zielgruppen“, sagt Robert List, Geschäftsführer des Fondsanbieters BVT. „Für Anleger, die in eine einzelne Assetklasse investieren wollen und dabei eine gewisse Streuung anstreben, sind entsprechende Dachfonds eine Alternative. Anleger, die darüber hinaus auch eine breitere Diversifikation auf verschiedene Assetklassen bevorzugen, sind bei Multi-Asset-Fonds gut aufgehoben.“
Spezielle Risiken der Multi-Asset-Angebote
Der Einsatz verschiedener Assetklassen ist zwar durchaus geeignet, Risiken zu streuen. Allerdings lauern bei Multi-Asset-Angeboten auch spezielle Risiken: So handelt es sich in der Regel um Blind Pools, Anleger wissen also bei der Zeichnung noch nicht, in welche Assets konkret investiert wird.
Außerdem besteht grundsätzlich die Gefahr, dass Initiatoren ihre schwer platzierbaren „Ladenhüter“ in Portfoliofonds „entsorgen“ wollen. In den Investitionsrichtlinien sollte deshalb möglichst genau festgelegt werden, welche Gewichtung nach Assetklassen, Anbietern und Fonds geplant ist. Ein Gebot, das die Initiatoren bei der Konzeption ihrer Fonds berücksichtigt haben. (kb)
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der aktuellen Cash.-Ausgabe 07/2015.
Foto: Gerhard Blank