Crowdfunding – der neue „graue Kapitalmarkt“?

Die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen des Kleinanlegerschutzgesetzes könnten Direktinvestments deutlich teurer machen. Während seriöse Anbieter die Prospektpflicht begrüßen und sich eine höhere Transparenz der Produktkonzepte versprechen, könnten „schwarze Schafe“ künftig auf Crowdfunding-Plattformen ausweichen.

Crowdinvestings sollen nach dem Willen des Gesetzgebers auch in Zukunft ohne bürokratische Hürden finanziert werden können. Deshalb sind Ausnahmen von den strengen Vorgaben des Anlegerschutzes vorgesehen.

„Die Anfangskosten für jedes Angebot und die Produktion der Prospekte liegen bei über 70.000 Euro. Allein die BaFin erhebt Gebühren von mehr als 6.000 Euro je Vorgang. Nach zwölf Monaten muss per Gesetz ein neuer Prospekt eingereicht werden und die BaFin verlangt nochmal diese Gebühren. Zusätzlich müssen alle Prospekte dann auch neu gedruckt werden“, sagt André Wreth, Geschäftsführer des Anbieters von Container-Direktinvestments Solvium Capital.

Erhöhte Transparenz

Er schätzt, dass dies im Durchschnitt ein halbes Prozent Rendite pro Jahr kostet. Als „nicht unbedingt notwendig“ werden die neuen Vorschriften des Kleinanlegerschutzgesetzes bei der ebenfalls auf Container spezialisierten CH2 AG beurteilt.

Vorstand Antje Montag hält sie dennoch für sinnvoll, da sich hierdurch die Transparenz der Produktkonzepte erhöhen soll.

„Unser Partner und gleichzeitig Anbieter der CH2-Container-Direktinvestments, die Box Direct AG, bereitet derzeit den Prospekt vor. Dieser wird baldmöglichst bei der BaFin zur Gestattung vorgelegt werden. Selbstverständlich werden ab 1. Juli 2015 neue Direktinvestment-Angebote aus unserem Hause die Prospektpflicht erfüllen“, erklärt Montag.

Am Konzept der Produkte werde die Prospektpflicht aber nichts ändern. Derzeit hat das Unternehmen verschiedene Direktinvestments mit drei, vier und fünf Jahren Laufzeit im Angebot.

Seite zwei: Mehrkosten könnten Zielrendite schmälern

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