RWB-Vorstand Horst Güdel weist zudem darauf hin, dass beim Crowdinvesting lediglich Kapital zur Verfügung gestellt wird, während Private-Equity-Manager sich aktiv an den operativen Tätigkeiten der Firmen beteiligen und diese mit Management-Knowhow unterstützen. Und diese Unterstützung fällt vermehrt mittel- bis langfristig aus.
Dies spiegelt sich in der durchschnittlichen Haltedauer der Portfoliounternehmen wider, die der „Private Equity Exit-Report“ von Pricewaterhouse Coopers (PwC) abbildet. Für die Untersuchung hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft die Exit-Aktivitäten von deutschen und internationalen Private-Equity-Gesellschaften bei ihren deutschen Portfolio-Unternehmen zwischen 2004 und 2014 analysiert.
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Steigende Haltedauer
Zwar wurden während der Finanzkrise von 2007 bis 2009 die Unternehmen bereits nach durchschnittlich 3,4 Jahren veräußert, im Gesamtüberblick lässt sich jedoch ein Anstieg von 3,9 Jahren auf 5,8 Jahre erkennen.
Im Durchschnitt werden Unternehmen derzeit also fast zwei Jahre länger gehalten als noch vor zehn Jahren. „Immer mehr Private-Equity-Gesellschaften halten Beteiligungen länger, um durch operative und strategische Beratung den Unternehmenswert zu erhöhen und damit höhere Verkaufserlöse zu erzielen“, sagt Steve Roberts, Leiter des Bereichs Private Equity bei PwC.
In den einzelnen Branchen unterscheidet sich die durchschnittliche Haltedauer aber erheblich: Bei Infrastruktur-Unternehmen war sie zwischen 2004 und 2014 mit 5,5 Jahren am längsten, in den Branchen Umwelttechnologie und Immobilienwirtschaft mit 3,4 Jahren am kürzesten. (kb)
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