Nie war das Geldvermögen größer und dessen Anlage schwieriger. Selbst bei Wohnungen schlagen staatliche Stabilitätswächter inzwischen Alarm. Einzig AIF könnten profitieren, doch die Branche nutzt ihre Chancen bislang nicht.
Der Löwer-Kommentar
Im ersten Quartal 2015 ist das private Geldvermögen auf einen neuen Rekordwert von gut 5,2 Billionen Euro gestiegen, meldete die Bundesbank in der vergangenen Woche. Allein die Position „Bargeld und Sichteinlagen“ stieg gegenüber März 2014 um fast 100 Milliarden Euro auf über 1,1 Billionen (!) Euro.
Selbst wenn jeder Deutsche (inkl. Kinder und Mittellose) im Schnitt 5.000 Euro Liquidität für laufende Ausgaben und als Notgroschen vorhalten würde, blieben 700 Milliarden Euro, die auf den Girokonten ungenutzt und unverzinst herumliegen.
Hinzu kommt ein Bestand von 880 Milliarden Euro Termingelder, Spareinlagen und Sparbriefe. Die Leute wissen offenbar nicht, wohin mit dem vielen Geld.
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Lukrative Anlagemöglichkeiten rar
In der Tat sind lukrative Anlagemöglichkeiten weiterhin rar. Selbst längerfristige Termin- und Spareinlagen bringen allenfalls Minizinsen. Lebensversicherungen schrauben ihre (Garantie-) Verzinsungen ebenfalls immer weiter herunter.
Festverzinsliche Papiere – ob direkt oder über Rentenfonds – sind ein Vabanquespiel. Die heftigen Turbulenzen nach der nur moderaten Zinserhöhung im Frühjahr sind womöglich nur ein Vorgeschmack auf den drohenden Anleihe-Crash, sobald die Zinsen ernsthaft ansteigen.
Die Aktienmärkte wiederum gelten durch die Geldflut der Zentralbanken und nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate als aufgebläht, sind weiterhin volatil und reagieren höchst nervös auf jede Unsicherheit.
Seite zwei: Gold taugt nicht als Kapitalanlage