Cash. sprach mit Stefan Löwer, Chefanalyst des Hamburger Analysehauses G.U.B. Analyse, über den Stand der Umsetzung der KAGB-Regulierung und mögliche „Altlasten“ der Branche.
Cash.: Herr Löwer, wo steht die Branche der Sachwertanlagen heute, gut 18 Monate nach dem Inkrafttreten des KABG?
Löwer: Es ist deutlich spürbar, dass die Branche den Tiefpunkt der Depression überwunden hat und sich im Aufschwung befindet. Seit etwa November 2014 erreichen uns beinahe täglich Meldungen über die Zulassung einer weiteren KVG oder den Start eines neuen AIFs.
Von den 82 Fondsinitiatoren, die für die Statistik des Jahres 2012 Platzierungszahlen an Cash. gemeldet haben, verfügen – Stand 23. Januar 2015 – schon 43 über eine Zulassung beziehungsweise Registrierung als KVG oder sie haben sich einer Service-KVG angeschlossen.
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Zusammen entfiel auf diese Unternehmen über 80 Prozent des Marktvolumens des Jahres 2012, also des letzten vollen Jahres vor Inkrafttreten des KAGB. Der Großteil des relevanten Marktes hat den Schritt in die regulierte Welt damit vollzogen.
Zudem zeichnet sich ab, dass eine Reihe potenter „Quereinsteiger“ das Angebot ergänzen werden: Schon 23 Unternehmen aus angrenzenden Branchen wie Investmentgesellschaften, offene Immobilienfonds oder Immobilienkonzerne haben im Rahmen ihrer KVG-Zulassung neben anderen Geschäftsfeldern explizit auch die Erlaubnis für geschlossene Publikums-AIFs erhalten.
Ob sie davon in jedem Fall Gebrauch machen werden, wird sich herausstellen. Ich erwarte aus dieser Richtung jedoch einiges.
Seite zwei: „Außerhalb des KAGB aktiv“