Nachdem in den vergangenen Jahren viele Projekte gescheitert sind, haben Investoren Schiffsfonds als Beteiligungsmöglichkeit aus dem Blick verloren. Einige Initiatoren versuchen mit neuen Beteiligungsangeboten zu überzeugen, andere wagen den Gang an die Börse.
Darüber wie erfolgreich Schifffahrtsunternehmen an der Börse sein können, sind Experten jedoch geteilter Ansicht. „Börsengänge von Schifffahrtsunternehmen waren auch schon in vergangenen Boomzeiten in der Regel nicht von langfristigem Erfolg gekrönt. Die volatilen Schifffahrtsmärkte stehen in Widerspruch zur stetigen Renditeerzielung, wie sie von börsennotierten Aktiengesellschaften gefordert sind“, erläutert Lars Heymann, Partner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft PKF Fasselt Schlage, die für Reedereien und maritime Unternehmen tätig ist.
Dr. Torsten Teichert, Vorstandschef der Lloyd Fonds AG, widerspricht dieser These allerdings ausdrücklich und verweist auf die über 100 börsengelisteten Schifffahrtsunternehmen weltweit, die sich über einen längeren Zeitraum erfolgreich am Markt etabliert hätten. Zuletzt ist die Lloyd Fonds AG zumindest vorerst mit dem Plan gescheitert, das Emissionshaus in ein börsengelistetes Schifffahrtsunternehmen umzuwandeln.
Vertrauen der Kapitalmärkte gewinnen
In einem ersten Schritt war elf von Lloyd Fonds initiierten Schifffahrtsgesellschaften das Angebot gemacht worden, ihre Schiffsbetriebe einschließlich der Schiffe im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung in die Lloyd Fonds AG einzubringen. Im Gegenzug sollten die KG-Gesellschafter Aktien der Lloyd Fonds AG erhalten. Doch nur eine von elf KGs stimmte dem Angebot mit der erforderlichen Mehrheit von 75 Prozent zu.
Teichert erklärte daraufhin, dennoch an dem Konzept der Schifffahrts AG festhalten zu wollen: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass sich das Modell auch in Deutschland durchsetzen wird. Die positive Reaktion des Kapitalmarktes auf unser Konzept und die Tatsache, dass immerhin über 50 Prozent der Anleger, denen wir das Konzept vorgestellt haben, dafür gestimmt haben, hat sehr deutlich gezeigt, welches Potenzial in einem gelisteten Schifffahrtsunternehmen gesehen wird. Unsere Aufgabe ist es jetzt, das Geschäftsmodell noch klarer zu erläutern und vor allem die Chancen, die darin liegen, herauszuarbeiten.“
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Ein neues Angebot in vergleichbarer Struktur will Lloyd Fonds den Gesellschaftern aber nicht machen. Vielmehr werde jetzt nach einem anderen Weg gesucht, die AG mittelfristig so umzubauen, dass sie das Vertrauen der Kapitalmärkte erhalte, so Teichert.
Seite zwei: Signale, die Hoffnung machen