Gleiches gilt für eine weitere Zahlenreihe: Die Ertragsausschüttungen. Sie summieren sich allein zwischen September und Dezember 2015 auf über 2,5 Milliarden Euro, davon rund 1,1 Milliarden Euro aus Immobilienfonds. Sowohl für die Gesamtbranche als auch für die Immobilienfonds entspricht das etwa 2,5 Prozent des anfänglichen Eigenkapitals.
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Auf das Jahr hochgerechnet wären das 7,5 Prozent Ausschüttungen. Vielleicht waren es tatsächlich etwas weniger, weil die Dezember-Zahl vor allem im Gesamtmarkt besonders hoch war und die Berechnung eventuell verzerrt.
Doch unabhängig von der genauen Höhe: Die Auszahlungen sind sicherlich spürbar höher als viele vermutet haben werden, zumal sich die Statistik zu mindestens 98 Prozent auf Fonds bezieht, die vor dem Inkrafttreten des KAGB im Juli 2013 als weitgehend unregulierte Produkte des „grauen“ Marktes aufgelegt wurden.
Wenig Fondsvermögen
Weit weniger imposant ist eine andere Zahl: Das Fondsvermögen, also die Vermögenspositionen abzüglich Verbindlichkeiten. Es beträgt lediglich 43 Prozent des ursprünglichen Eigenkapitals (Stand Januar 2016). Haben die Anleger also über die Hälfte ihres Geldes verloren?
Bei Schiffen und Objekten mit Wertverzehr, zum Beispiel Windenergieanlagen, wäre das noch nachvollziehbar. Aber auch die Immobilienfonds bringen es nur auf ein Fondsvermögen von 43 Prozent des anfänglich platzierten Eigenkapitals.
Vermutlich wurden für die Vermögensaufstellung in vielen Fällen die Buchwerte, also die Kaufpreise abzüglich der steuerlichen Abschreibungen, an die Bundesbank gemeldet. Eine Verpflichtung zur Ermittlung von Verkehrswerten gibt es jedenfalls nur für AIF, nicht aber für die früher aufgelegten geschlossenen Fonds.