Die 100-prozentige Übernahme der angeschlagenen Bremer Landesbank (BLB) durch die NordLB in Hannover dürfte bis zum Jahresende abgewickelt sein.
„Am 1. Januar 2017 wird dann das Geschäft wirksam“, sagte Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) am Mittwoch vor dem Landtags-Haushaltsausschuss. Schneider, der in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied von Norddeutschlands größter Landesbank NordLB sprach, sieht die anstehende Prüfung des Deals durch die EU-Behörden in Brüssel gelassen. „Ich glaube nicht, dass wir Probleme mit der Aufsicht kriegen, das müsste glatt durchgehen.“
BLB-Standort in Oldenburg bleibt erhalten
Die Übernahme des wegen fauler Schiffskredite angeschlagenen Bankhauses durch den bisherigen Mehrheitseigner NordLB mache aber umfangreiche Änderungen in Verträgen und Satzungen nötig. Bei der künftigen Neuordnung gehe es auch um die Frage, wer sich um welche Geschäftsfelder kümmere. Dabei sei es auch durchaus denkbar, dass bisher in Hannover wahrgenommene Funktionen nach Bremen verlagert werden. Der BLB-Standort in Oldenburg soll erhalten bleiben.
Die NordLB zahlt für den ihr noch fehlenden 41-prozentigen Anteil insgesamt 262 Millionen Euro. Schneider betonte, dass es sich nicht um einen Unternehmenskauf der NordLB, sondern eine Rettungsaktion gehandelt habe. „Eine lange Hängepartie hätte mit ziemlicher Sicherheit Probleme bereitet“, sagte der SPD-Politiker im Ausschuss. Die BLB-Anteile wurden nach Ansicht der Opposition in Bremen unter Wert verkauft – nach Ansicht der oppositionellen FDP in Hannover darüber. Niedersachsens CDU hält die Lösung dagegen für „vertretbar“. (dpa-AFX)
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