Welche Veränderungen im Ablauf mit der BaFin würden Sie sich wünschen?
Für uns als KVG ist es bedeutungsvoll, voneinander zu lernen und zu wissen, wie verschiedene Fragen, für die noch keine objektiven Kriterien festgelegt wurden, im Sinne der BaFin gehandhabt werden sollen, sodass ein reibungsloser, gemeinsamer Prozess entsteht. Daher wäre es wünschenswert, wenn Wünsche oder Auffassungen der BaFin zu Einzelthemen progressiver seitens der BaFin kommuniziert werden würden. Grundsätzlich lässt sich heute aber sagen, dass die Zusammenarbeit mit der Aufsicht funktioniert und die Gesetzgebung ihr Ziel auch erreicht hat. „Schwarze Schafe“ sind vom Markt verschwunden, die Qualität der Emittenten beziehungsweise der KVGen ist deutlich besser geworden und die Pflichten führen zu einer disziplinierten und verantwortungsvollen Tätigkeit. All das ist im Ergebnis gut.
Wie wird die Regulierung von Seiten der Kunden wahrgenommen?
Anleger sind oft emotional, die Regulierung kann dem Anleger auch das Gefühl eines sicheren Produktes geben. Dies hingegen ist gefährlich. Jede Sachwertbeteiligung bleibt eine unternehmerische Beteiligung. Das unternehmerische Risiko wird durch das KAGB nur geringfügig, zum Beispiel durch die beschränkten Fremdkapitalquoten, die Verwahrstelle oder die Prüfungspflichten reduziert. Der Gesetzgeber prüft aber grundsätzlich nicht das tatsächliche, unternehmerische Risiko. Dies kann auch dann, wenn es in Prospekten klar dargestellt ist, zu einem Sicherheitsempfinden beim Kunden führen, welches in vielen Assetklassen oder in der Natur der Beteiligung an einem Sachwert grundsätzlich so nicht gegeben ist. Diesbezüglich empfinden wir als KVG auch den Standard zum Performancebericht als nicht wirklich zielführend. Gerade an dieser Stelle werden Chancen und Risiken einer Sachwertbeteiligung beziehungsweise deren Performance aus unserer Sicht viel zu intransparent dargestellt. Hier würde ich mir mehr Initiative auch von der BaFin wünschen. Zusammengefasst glaube ich aber, dass sich all diese Themen in den kommenden Jahren auf ein funktionierendes Niveau einpendeln werden.
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der aktuellen Cash.-Ausgabe 1/2017.
Interview: Stefan Löwer
Foto: Immac