Das vergangene Jahr hat die Sachwertbranche nicht wirklich vorangebracht. Was erwartet uns 2017? Der Löwer-Kommentar
Vor allem für die alternativen Investmentfonds (AIF) verlief 2016 enttäuschend. Zwar ist kurz vor dem Jahreswechsel noch ein neuer Publikums-AIF von der Finanzaufsicht BaFin genehmigt worden und ein weiterer, zuvor im Stillen gestarteter Fonds tauchte in ihrer Datenbank auf. Mit insgesamt 27 (bislang bekannten) neuen Publikums-AIF blieb das Jahr jedoch weit unter den Erwartungen und fiel sogar hinter das schon schwache 2015 (33 AIF-Emissionen) zurück.
Bei den Angeboten nach dem Vermögensanlagengesetz (VermAnlG) hat sich in den letzten Tagen vor dem Jahreswechsel ebenfalls noch etwas getan: Drei neue Emissionen im Bundesanzeiger (darunter eine unternehmerische KG-Beteiligung an Kautschuk-Plantagen in Panama) sowie ein weiterer gebilligter Prospekt, der G.U.B. Analyse vorab an Heiligabend zugeleitet wurde.
Endstand: 64 zu 27 für die Vermögensanlagen
Der vorläufige Endstand im Emissions-Rennen 2016 lautet damit: 64 zu 27 für die Vermögensanlagen – ein Armutszeugnis für die AIF-Branche. Die geringe Zahl an AIF-Emissionen hängt auch damit zusammen, dass eine Reihe von Fonds, die ursprünglich für das vierte Quartal angekündigt gewesen waren, nicht auf den Markt gekommen sind. Allein sechs solcher Fälle sind G.U.B. Analyse bekannt.
Hemmschuh ist offenbar weiterhin auch die BaFin, deren Prozesse noch immer sehr zäh zu sein scheinen. So berichtete unlängst der Geschäftsführer eines AIF-Anbieters, ab dem ersten Prospektentwurf seien sage und schreibe neun Monate vergangen, bis endlich die Vertriebsgenehmigung der Behörde vorlag.
Eine solche Zeitspanne ist vor allem für Fonds mit bereits fest angebundenen Objekten, die schließlich irgendwann bezahlt werden müssen, ein gewaltiges Problem. Wahrscheinlich hat auch die interne Umstrukturierung der BaFin im Frühjahr 2016 zu einigen Reibungsverlusten geführt. Insofern ist die Erwartung durchaus berechtigt, dass sich die Abläufe 2017 endlich spürbar verbessern.