Von Gegnern zu Partnern – selten hat eine Anlageklasse einen so fulminanten Imagewandel erlebt wie Private Equity. Zehn Thesen zu den aktuellen Trends.
Gastbeitrag von Alexander Binz, Circle Eleven
„Die goldenen Zeiten sind vorbei“ – nach Ausbruch der Finanzkrise 2008 waren sich Experten einig: Private Equity (PE) hat die besten Zeiten bereits hinter sich. Wie falsch sie mit dieser Prognose lagen, zeigt ein aktueller Blick auf die Branche.
Keine zehn Jahre nach dem globalen Crash hat sich die Anlageklasse unlängst zum profita- blen Mainstream-Investment gemausert – und das schlechte Image gleich mitabgelegt.
So vielfältig wie die Gründe für diese Entwicklung sind, so komplex ist auch die Investmentform selbst. Sie zählt zu den illiquiden Anlageklassen: PE-Fonds investieren in verschiedene Unternehmen, helfen bei der Umstrukturierung und ziehen ihren Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung nach frühestens fünf bis zehn Jahren.
Dabei gilt es nicht nur, einen langen Atem zu haben. Vor allem eine genaue Analyse der aktuellen Branchenentwicklungen trägt zu einem erfolgreichen Investment bei. Die zehn wichtigsten aktuellen Trends:
1. Die Investitionssummen steigen weltweit an
Während sich 1995 die Assets under Management (AuM) auf rund 200 Milliarden US-Dollar beliefen, haben sie sich inzwischen mehr als verzehnfacht. Laut dem Analysehaus Preqin betrug das Investitionsvolumen im Juni 2017 weltweit 2,83 Billionen US-Dollar.
Was den Markt prägt, sollten umgekehrt auch Anleger beachten: Lieber mehr Kapital in wenige PE-Manager investieren als wenig Geld in große Teams stecken. Das erhöht sowohl die Disziplin bei der Fondsauswahl als auch den Einfluss der Fondsmanager.
Seite zwei: Kapitalbindung ist kein Nachteil