Die DVI Gruppe (DVI), ein Bestandshalter von Wohn- und Büroimmobilien, hat mit der Restrukturierung des Einzelhandels- und Gewerbezentrums „Helle Mitte“ in Berlin-Hellersdorf begonnen. Es gehörte einem Pleitefonds, dessen Anteile DVI zuvor aufgekauft hat.
Mit rund 44.000 Quadratmetern Gesamtmietfläche zählt die „Helle Mitte“ zu den größeren Nahversorgungsstandorten im Osten der Hauptstadt. Das gemischt genutzte Zentrum umfasst 62 Shops, 10.500 Quadratmeter Büroflächen, 139 Wohnungen, ein Kino, einen Indoorkletterpark sowie eine Tiefgarage mit 400 Stellplätzen.
DVI hat die Immobilie 2018 nach eigenen Angaben gemeinsam mit ihrem Partner-Investor Claus Unternehmensgruppe im Rahmen einer Fondsakquisition innerhalb weniger Monate von rund 700 Fondsgesellschaftern erworben. Zum damaligen Zeitpunkt war der Immobilienfonds notleidend.
Persönliche Haftung der Anleger
Bei dem Fonds handelt es sich um die MEGA 4 GbR, die laut Cash.-Archiv 1997 von dem später insolventen Emissionshaus Dr. Görlich GmbH mit einem Eigenkapital von 154 Millionen D-Mark (rund 79 Millionen Euro) aufgelegt worden war. Die Anleger waren daran als GbR-Gesellschafter beteiligt, also mit persönlicher Haftung.
Im Fokus der nun eingeleiteten Maßnahmen liegen die Neuvermietung und Optimierung der Mieterstruktur im Einzelhandel und die Schaffung neuer Büroflächen, teilt DVI mit. Die neuen Ankermieter Rewe, Tedi, Alice-Salomon-Hochschule und Vivantes-Klinikum haben bereits langfristige Mietverträge unterzeichnet.
15 Millionen Euro Investitionskosten
Außerdem konnte eine Neuvermietung des bestehenden Hotels an eine regionale Hotelgruppe erreicht werden. Im Zuge der Restrukturierung ist außerdem die Umwandlung von Einzelhandels- zu Büroflächen im Obergeschoss der Geschäftspassage vorgesehen. Der Abschluss der Restrukturierung ist für 2021 vorgesehen, die damit verbundenen Investitionskosten belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro.
Durch die bereits begonnene Neuvermietung und Restrukturierung von Flächen konnte der Leerstand von anfänglich rund 30 Prozent auf weniger als fünf Prozent im Dezember 2019 reduziert werden. Aktuell befindet sich die DVI mit weiteren potenziellen Mietern in fortgeschrittenen Verhandlungen, heißt es in der Mitteilung. Die ursprünglichen Anleger werden davon wohl nichts mehr haben.
Mit dem Asset und dem Property Management wurden zwei Gesellschaften der Claus Unternehmensgruppe beauftragt.
Foto: D.V.I. Deutsche Vermögens- und Immobilienverwaltungs GmbH