Die Lloyd Fonds Gruppe hat im März 2020 ein Fondsobjekt in Utrecht an einen französischen institutionellen Investor verkauft. Das teilt das Unternehmen anlässlich der Vorlage des Geschäftsberichts 2019 mit. Die BaFin erteilte zudem eine weitere KWG-Zulassung. Die Hauptversammlung wird wegen Corona verschoben.
Bei der veräußerten Fondsimmobilie handelt es sich der Mitteilung zufolge um ein vollständig an die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Deloitte Holding B.V. vermietetes Büroobjekt in Utrecht. Die Investoren des Fonds werden einen Gesamtmittelrückfluss inklusive bereits vorgenommener Auszahlungen in Höhe von rund 127 Prozent erzielen.
Bereits 2019 hatte Lloyd Fonds vier Immobilien an institutionelle Investoren verkauft, davon ein Objekt in Köln, eine Hotelimmobilie in Hamburg, eine Hotelimmobilie auf Sylt sowie eine Büroimmobilie in Eindhoven. Die Vermittlungs- und Strukturierungsleistungen aus den Verkäufen waren der Mitteilung zufolge wesentlich dafür, dass die Summe aus Umsatzerlösen und Finanzergebnis deutlich von 8,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018 auf 14,1 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019 gestiegen sind.
Mitarbeiterzahl von 36 auf 74 erhöht
Im Gesamtjahr 2019 erwirtschaftete der Lloyd Fonds-Konzern wie prognostiziert ein Ergebnis von -0,1 Millionen Euro nach Steuern (Vorjahr: -1,5 Millionen Euro). Wie angekündigt, konnte das – aufgrund der Neupositionierung des Unternehmens – negative operative Ergebnis durch Nutzung von positiven Steuereffekten nahezu ausgeglichen werden.
In der Bilanz zum 31. Dezember 2019 wurde erstmalig die im Dezember 2019 abgeschlossene Akquisition der SPSW Capital GmbH vollständig konsolidiert. Die Bilanzsumme stieg daher von 29,5 Millionen auf 104,8 Millionen Euro an. Die ebenfalls im Geschäftsjahr 2019 erworbene Lange Assets & Consulting GmbH wurde at-equity bilanziert.
Aufgrund der Umsetzung der Strategie 2019+ erhöhte sich die Mitarbeiteranzahl von 36 Ende 2018 auf 74 Mitarbeiter inklusive der SPSW Capital GmbH und der Lange Assets & Consulting GmbH zum 31. Dezember 2019.
KWG-Lizenz für digitales Angebot
Für das digitale Angebot der Lloyd Fonds AG wurde im Jahr 2019 die LAIC Vermögensverwaltung GmbH gegründet. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 16. März 2020 die erforderliche Erlaubnis gemäß Paragraf 32 KWG erteilt.
Über die Zweitmarke LAIC wird die Lloyd Fonds AG Kunden digitale Anlagelösungen zum Vermögenserhalt sowie zur Vermögensmehrung zunächst in einem Individualdepot anbieten. Dafür wurde mit dem LAIC-Advisor ein eigener, mit künstlicher Intelligenz gesteuerter Algorithmus aufgebaut. Das Angebot richtet sich zunächst an vermögende Privatkunden, die nach einer digitalen, individualisierten Anlagelösung suchen. Geplanter Marktstart ist der 1. April 2020.
Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung wird aufgrund der Coronakrise vom 2. Juni 2020 auf den 31. August 2020 (weitere Änderung vorbehalten) verschoben.
Lloyd Fonds war einst einer der führenden Anbieter geschlossener Fonds mit dem Schwerpunkt Schiffsbeteiligungen, hat sich aber schon im Zuge der Schifffahrtskrise aus diesem Geschäft zurückgezogen und ab 2019 komplett neu aufgestellt.
Foto: Lloyd Fonds