Unterdessen verlieren die Banken im Vergleich zum Vorjahr leicht an Marktanteilen und kamen 2009 nur noch auf sieben Prozent (2008: acht Prozent). Dies entspreche der Wahrnehmung vieler Kunden, dass Banken nicht unbedingt zu den klassischen Anbietern für Schaden-/Unfallversicherungsprodukte zählen, so die Studie.
Der geringe Marktanteil spiegele sich den Studienmachern zufolge auch im Stimmungsbild der Teilnehmer wider: Während in den früheren Surveys die Teilnehmer stets zu einem großen Prozentsatz von einer steigenden Bedeutung des Bankvertriebs ausgingen, zeige sich in diesem Jahr ein verändertes Stimmungsbild. Nur ungefähr ein Viertel der Teilnehmer geht von einer steigenden oder gleich bleibenden Bedeutung des Vertriebswegs „Bank“ für die Schaden-/Unfallversicherung aus.
Im Bereich der Kfz-Versicherungen haben sich die Automobilhersteller/-händler etabliert. Dennoch ist ihr Anteil mit drei Prozent am Gesamtmarkt, nach zwei Prozent im Vorjahr, relativ gering. „Wir gehen davon aus, dass Versicherungsprodukte überwiegend nur beim Verkauf eines Fahrzeugs angeboten werden“, analysiert Görtz. Er schätzt, dass in den Folgejahren sich viele Kunden nach alternativen Angeboten um schauen und vielfach abwandern werden.
Direktvertrieb mit wachsender Bedeutung
Der Direktvertrieb konnte seinen Marktanteil bezogen auf den Gesamtmarkt nur leicht auf vier Prozent erhöhen. In einzelnen Sparten, wie im KfZ-Geschäft sei der Direktvertrieb mit über sieben Prozent überproportional vertreten, so Towers Watson. Das vergangene Jahr habe aber auch gezeigt, dass der reine Internetvertrieb für diese Sparte kein Selbstläufer ist. Zudem forderten die Vergleichsportale im Internet von den Versicherern nicht unerhebliche Abschlussprovisionen.
Einerseits seien die Online-Angebote für den Kunden nicht automatisch preisgünstiger als Tarife, die über die klassischen Vertriebswege angeboten werden, so die Studienmacher. Parallel dazu biete der Online-Vertrieb auch nicht unbedingt Kostenvorteile für Versicherer, so dass ein preisaggressives Prämienniveau oftmals nur durch Tarife erzielt werden kann, die möglicherweise nicht auskömmlich sind. Andererseits erwarten die Studienteilnehmer für den Direktvertrieb jedoch großen Bedeutungszuwachs: 33 Prozent schätzen ihn als zunehmend wichtig ein. (ks)
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