In der Diskussion um die Begrenzung der Vermittlerprovisionen bei privaten Krankenversicherungen (PKV) hat sich nun auch der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW zu Wort gemeldet.
Der AfW hat sich stets klar gegen „Provisionsexzesse“ ausgesprochen und die damit verbundene Pauschalverurteilung aller Vermittler deutlich zurückgewiesen, heißt es in der Mitteilung.
Eine Deckelung der Provisionen wäre aus Sicht des AfW ein massiver Eingriff in die Privatautonomie und ein ordnungspolitischer Fehler, heißt es weiter. Es könnte auch der Eintritt in eine Provisionsregulierung weiterer Bereiche werden.
„Wenige Marktteilnehmer haben in der Vergangenheit unverhältnismäßig hohe Provisionen erhalten. Das rechtfertigt aus unserer Sicht keine staatlichen Eingriffe, die weitere Regulierungsbegehrlichkeiten wecken könnten“, sagt AfW-Vorstand Frank Rottenbacher.
Außerdem, so der Verband, sei eine sachgerechten Vergütung für eine professionelle Beratung, Kundenbetreuung und die Serviceangebote externer Dienstleister, beispielsweise Software, Research, notwendig.
„Die besten Regeln nützen nichts, wenn es am Ende keine Vermittler gibt, die sie mangels Einkommen noch umsetzen können“, so Rottenbacher weiter.
Bereits in der vergangenen Woche hatte sich der Bundesverband der Versicherungskaufleute BVK gegen eine Deckelung der Vermittlervergütung ausgesprochen.
Die Begrenzung der Provisionen in der PKV auf acht Monatsbeiträge war auch Thema im Finanzausschuss des Bundestages. Branchenvertreter und Verbraucherschützer konnten dort zu diesem Thema Stellung beziehen. Während sich die Vertreter der Assekuranz gegen eine zu starke Begrenzung der Provisionen aussprachen, verlangte beispielsweise der Bund der Versicherten eine Begrenzung auf sechs Monatsbeiträge. (ks)
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