Bei dem Münchener Versicherer Allianz soll einem aktuellen Medienbericht zufolge der Vertrieb und Betrieb enger zusammengeführt werden. Damit reagiere der Konzern auf unzufriedene Allianz-Vertreter.
Das berichtet die „Financial Times Deutschland“ (FTD) in ihrer aktuellen Ausgabe. Danach kündigte Allianz-Deutschlandchef Markus Rieß an, die Kapazitäten bei den Allianz-Callcentern, den sogenannten Servicecentern, aufstocken zu wollen, um die Erreichbarkeit zu verbessern.
Außerdem werde es eine elektronische Vorgangsübersicht geben, heißt es in dem Bericht weiter. Da könne der Vertreter jederzeit sehen, wo ein kundenrelevanter Vorgang ist, und dort gegebenenfalls intervenieren, sagte Rieß gegenüber der FTD. Zudem will der Versicherer seine Kundenbriefe überarbeiten, da sie in einzelnen Bereichen nicht den Qualitätsansprüchen des Unternehmens entsprächen.
Die angedachten Verbesserungsmaßnahmen gehen mit geplanten Veränderungen am Betriebsmodell des Versicherers einher. Damit will der Konzern offenbar den Verlust von Marktanteilen in Kernsparten stoppen. Das Betriebsmodell besteht seit drei Jahren und war initiiert worden, um die Kosten zu drücken.
Die Versicherer für die Lebensversicherung, das Schaden- und Unfallgeschäft und die Krankenversicherung wurden in der Verwaltung weitgehend zusammengelegt, 5.000 Stellen abgebaut, schreibt die FTD. Die Vertriebsgesellschaften der einzelnen Sparten führte der Konzern in einer separaten Aktiengesellschaft zusammen. Außerdem richtete er Callcenter ein, die Kunden und Vertreter bedienen.
Deutschlandchef Rieß bezeichnete die Einführung des Betriebsmodells als einen wichtigen Schritt. Er allein sei allerdings nicht hinreichend für die Qualität, die benötigt werde. (ks)
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