Jeder braucht sie, viele haben sie, wenige planen sie – das ist das Ergebnis einer Studie zur Situation in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) aus der Reihe „FTD –Executive Research“ im Auftrag der Gothaer Lebensversicherung. Trotz guter Durchdringung – 62 Prozent der Deutschen investieren bereits in eine bAV – stagnieren die Neuabschlüsse.
Die Studie zeigt: 91,4 Prozent der Befragten planen aktuell nicht, eine bAV abzuschließen oder eine bestehende aufzustocken. Insgesamt investieren 62 Prozent der Beschäftigten in Deutschland in eine bAV. Die 14-39-jährigen haben mit 57 Prozent den geringsten bAV-Anteil, obwohl deren Rentenlücke mit 445 Euro im Schnitt besonders hoch sein wird. Bei der Durchdringung stellt das Handwerk mit 50,7 Prozent das Schlusslicht da, die Industrie steht mit 71,8 Prozent an der Spitze.
Gründe für eine fehlende bAV
Ein fehlendes bAV-Angebot seitens des Arbeitgebers, zu hohe Kosten oder eine bereits ausreichende Vorsorge sind gemäß der Untersuchung die Hauptgründe für Arbeitnehmer, in Sachen bAV nicht aktiv zu werden.Hinzu kommt: Trotz gesetzlicher Pflicht bieten viele Unternehmen ihren Arbeitnehmern gar keine bAV an. Das gilt für 45 Prozent der Betriebe im Osten und für 36 Prozent der Dienstleistungsbetriebe. Auf konkrete Nachfrage der Arbeitnehmer haben nur 30 Prozent der Unternehmen eine bAV angeboten, zehn Prozent der Betriebe wollen prinzipiell keine bAV anbieten. Viele Arbeitnehmer, vor allem die Besserverdienenden (40 Prozent), halten sich für ausreichend versorgt, wenn sie in Rente gehen, so dass ihnen eine bAV nicht nötig erscheint. Die Kosten spielen den Studienergebnissen zufolge dabei eine nicht unerhebliche Rolle: So würden 86 Prozent der Arbeitnehmer eine bAV abschließen, wenn sich der Arbeitgeber an den Kosten beteiligte.
Große Wissenslücken beim Thema
Laut der Untersuchung wissen nur 40 Prozent der 14-39-Jährigen, dass die bAV bei einer Unternehmensinsolvenz gesichert ist, 45 Prozent sind sich bei der Portabilität unsicher und nur jeder Dritte weiß, dass er ein Recht auf eine bAV hat. Besonders große Wissensdefizite gibt es den Studienergebnissen zufolge dabei unter Mitarbeitern von Kleinbetrieben mit unter 100 Arbeitnehmern.