Die Generation 50plus steht mitten im Leben und sieht sich weit weg vom Seniorenstatus. Sie verfügt über Vermögen und ist bereit, zur Erfüllung ihrer Wünsche, Geld auszugeben. Vor dem Ruhestand sollten Vermögensaufbau und Altersversorgung analysiert werden.
Der demografische Wandel verändert Deutschland: Seit dem Jahrzehnt des Baby-Booms in den 1960er-Jahren sinkt die Geburtenrate konstant. Mehr als 30 Millionen Deutsche sind derzeit über 50 Jahre alt, Tendenz steigend.
Das Land wird 2035 weltweit eine der ältesten Bevölkerungen aufweisen, dann wird die Hälfte der Deutschen älter als 50 Jahre sein – die sogenannte Generation der 50plus oder Best Ager.
Schon heute gewinnt die stetig weiter wachsende Gruppe auch als Konsumentengruppe an Bedeutung. Best Ager haben ihre eigenen Erfahrungen, Meinungen und ihren eigenen Lebensstil entwickelt.
Sie sind häufig selbstbewusst und anspruchsvoll, stehen mitten im Leben und haben ihre persönlichen und finanziellen Ziele im Hinblick auf Familie und Karriere bereits erreicht – oder fast erreicht. Bei einigen sind die Kinder noch im Haus, andere erleben gerade ihre „zweite Freiheit“.
Bedürfnisse der Generation 50plus
Die meisten Angehörigen der Generation 50plus können sich einen hohen Lebensstandard leisten und verfügen über eine hohe Kaufkraft: Jeder zweite Euro des privaten Konsums wird von Best Agern ausgegeben.
Eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Heute und Morgen zeigt, dass die Generation 50plus in drei Typen unterteilt werden kann. Die gut verdienenden Best Ager beschäftigen sich häufig mit Finanzthemen und verfügen über grundlegende Kenntnisse auf diesem Gebiet.
Eine weitere Gruppe benötigt hingegen vor allem eine gute Beratung, bevor sie sich für ein Finanzprodukt entscheidet. Nur eine Minderheit hat kaum Interesse an Finanzthemen und privater Vorsorge.
Lange haben Dienstleister und auch Produkthersteller die ältere Generation vernachlässigt. Sie galten als unattraktiv und unflexibel. Obwohl auch der sechste Altenbericht des Bundestages diese Kundengruppe als konsumfreudig, kompetent und kaufkraftstark beschreibt, sind laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) jedoch zwei Drittel der Bevölkerung davon überzeugt, dass die Wirtschaft die Kunden 50plus noch immer vernachlässigt.
Gerade Finanzvertriebe müssen sich besonders intensiv auf deren Bedürfnisse einstellen. Schließlich tragen Finanzprodukte dafür Sorge, dass Best Ager ihren erworbenen Lebensstandard auch im Seniorenalter aufrechterhalten können.
Passende Vorsorgeprodukte
Die Generation 50plus sollte ihre Vermögens- und Vorsorgepläne sorgfältig und rechtzeitig überprüfen, wenn sie den bislang gewohnten Lebensstil auch als Rentner beibehalten will.
Bei Anlageprodukten empfiehlt es sich, flexible Produkte zu wählen, etwa mit Einmaleinlagen für eine spätere Verrentung, Teilentnahmen oder vorgezogene Rückzahlungen – um mögliche Kapitalschwankungen oder Vermögensverluste zu vermeiden.
Darüber hinaus ist es ratsam, die Gewichtung von Aktien im Vermögen zu reduzieren. Ganz auf Aktien zu verzichten ist aber nicht empfehlenswert: Als Sachwerte schützen sie langfristig vor Geldentwertung. Fondssparpläne bieten eine weitere gute Lösung. Sie ermöglichen eine einfache und bequeme Auszahlung und können mögliche Liquiditätsengpässe überbrücken.
Die Auszahlungshöhen und -rhythmen sind dabei beliebig bestimmbar. Eine Notwendigkeit, sich gegen existenzielle Risiken abzusichern, sind Haftpflichtversicherungen. Für Versicherte der Generation 50plus empfiehlt es sich, in den günstigeren Seniorentarif zu wechseln.
Zu den geldintensiven Risiken zählt ein Unfall, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit mit steigendem Alter zunimmt. Aus diesem Grund gewinnt die Unfallversicherung für Best Ager besonders an Bedeutung. Neben dem klassischen Unfallbegriff sollte die Versicherung auch Herzinfarkte und Schlaganfälle einschließen.
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