Es stellt sich dann immer die Frage, welche Leistungslücken der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) durch den Arbeitgeber ergänzt oder geschlossen werden sollen.
Dies kann und sollte individuell mit der jeweiligen Firma besprochen werden. Je nach Gesellschaft sind die Beiträge in Beitragsgruppen oder in altersgerechten Beiträgen kalkuliert.
Es kann aber auch sein, dass sich die Beiträge über die gesamte Laufzeit der Betriebszugehörigkeit nicht verändern. Die Kalkulation erfolgt fast ausschließlich nach dem Sachleistungsprinzip, also ohne Alterungsrückstellungen.
Ein wichtiger Punkt ist eine möglicherweise geforderte Mindestanzahl an Personen, die eine betriebliche Krankenversicherung erst möglich machen.
In den meisten Fällen liegt das Minimum bei zehn Personen, allerdings kann aber je nach Unternehmen und Tarif im Einzelfall auch deutlich davon abgewichen werden.
Was aber, wenn die Mitarbeiter bestehende Krankheiten haben oder angeratene Behandlungen im Raum stehen? Gelten dann dieselben Annahmerichtlinien?
Dies kann auf unterschiedliche Arten geregelt sein, und von einem Leistungsausschluss bis hin zur normalen Annahme reichen. Gleiches gilt möglicherweise auch für die Familienangehörigen der Mitarbeiter.
Im Idealfall gelten für Familienmitglieder gleiche Beiträge bei gleicher Leistung. Gerade hier kann das Bedarfsfeld der sozialen Verantwortung für die Firma eine große Rolle spielen.
Natürlich kommt es immer wieder vor, dass vereinzelte Mitarbeiter bereits eine private Krankenzusatzversicherung abgeschlossen haben. Hier muss individuell geprüft werden, in wieweit die bestehenden Zusatztarife eine weitere Absicherung im gleichen Leistungsbereich zulassen. Dies sollte zwingend im Vorfeld geklärt werden.
Optimierung des Personalmanagements
Der eigentliche Erfolg im Bereich der „Optimierung des Personalmanagements“ durch die betriebliche Krankenversicherung wird sich jedoch erst nach einigen Jahren einstellen, dann aber mit der notwendigen Nachhaltigkeit.
Die Implementierung der „Betrieblichen Gesundheitsförderung“ (BGF) und des „Betrieblichen Gesundheitsmanagements“ (BGM) in den Unternehmen sind weitere wichtige Erfolgfaktoren.
Für den Makler bedeutet ein Implementierungsprojekt die Chance einer langfristigen Geschäftsbeziehung mit einer kalkulierbaren und nachhaltigen Einnahmequelle.
Betriebliche Krankenversicherung ist Spezialistenprodukt
Als Fazit wird man feststellen müssen, dass die betriebliche Krankenversicherung eher ein Produkt für Spezialisten ist, da die Komplexität hier doch deutlich über das Maß der sonstigen Vermittlung von Krankenversicherungen hinausgeht.
Da sich das Themenfeld der privaten Krankenvollversicherung zunehmend öffentlicher Kritik ausgesetzt sieht, bietet die betriebliche Krankenversicherung eine valide Alternative.
Andreas Trautner, KV-Experte, Trainer der Deutsche Makler Akademie GmbH.
Zu diesem Themenfeld bietet die Deutsche Makler Akademie ein Tagesseminar an. Termine zu diesem Seminarangebot finden Sie direkt auf der Seite der Deutsche Makler Akademie.
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