Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) hat sich in den Unternehmen etabliert, für die betriebliche Krankenversicherung (bKV) gilt dies noch nicht: Jetzt haben die Allianz und die Württembergische entsprechende bKV-Initiativen gestartet. Die SDK will in der zweiten Jahreshälfte folgen.
Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen haben Probleme, qualifiziertes Fachpersonal zu finden und langfristig an sich zu binden. Arbeitgeber, die sich aktiv für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter einsetzen, verbessern ihre Chancen im Poker um die klügsten Köpfe – so lautet zumindest die These von Versicherern, die spezielle Krankenversicherungslösungen für Betriebe anbieten.
Zu der noch kleinen Schar der Anbieter gehört jetzt auch die Allianz Privaten Krankenversicherung (APKV) aus München. Bei ihr können Unternehmen ab sofort betriebliche Krankenzusatzversicherungen abschließen. APKV-Vorstand Christian Molt hat große Erwartungen an die neuen bkV-Produkte: „Wir sehen die betriebliche Krankenversicherung als ein Wachstumsfeld und wollen uns in diesem neuen Geschäftssegment als einer der führenden Anbieter positionieren.“
Molt betont, dass sich die Versicherung sowohl für Angestellte als auch Unternehmen lohne: Während die Mitarbeiter Versorgungslücken über einen sofort geltenden Versicherungsschutz schließen, profitieren Arbeitgeber von motivierten Angestellten und weniger Arbeitsausfällen aufgrund von Krankheit, wirbt der APKV-Vorstand. Die Württembergische Krankenversicherung, die ebenfalls in den bKV-Markt eingetreten ist, nennt einen weiteren Grund, der für einen Abschluss spricht. So weist das Stuttgarter Unternehmen darauf hin, dass ein monatlicher Beitrag von bis zu 44 Euro als steuer- und sozialversicherungsfreie Sachzuwendung geltend gemacht werden könne.
Sieben Tarifbausteine bei der Allianz
Bei der Allianz stehen Arbeitgebern sieben kombinierbare Tarifbausteine zur Auswahl, die die Versorgung gesetzlich krankenversicherter Angestellter ergänzen soll: Ein Vorsorgebaustein erstattet die Kosten von Vorsorgeuntersuchungen, ebenso gibt es Module für Zahnersatz, Zahnvorsorge und -behandlung oder Krankentagegeld. Außerdem stehen Versicherungsbausteine zur Verfügung, die für Behandlungen beim Heilpraktiker oder für Sehhilfen aufkommen sollen sowie eine Reisekrankenversicherung, berichtet die APKV.
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