In Deutschland werden jedes Jahr mehr als zwei Millionen Schäden an Wohngebäuden reguliert. In Cash. äußert sich Hans-Gerd Coenen, Vertriebschef des BGV, zur Lage der Sparte.
Cash.: Herr Coenen, haben Sie Ihre Wohngebäudeversicherung schon mal in Anspruch nehmen müssen?
Coenen: Nein, bisher nicht. Denkt man aber an die heftigen Sommergewitter und Winterstürme, die uns zunehmend heimsuchen, ist das eher als glücklicher Zufall zu werten.
Cash.: Das Leistungsvolumen in der Wohngebäudeversicherung ist mit vier Milliarden Euro in 2011 weiterhin ausgesprochen hoch. Zudem ist auf der Schadenseite keinerlei Entspannung erkennbar. Welche Folgen ergeben sich daraus für Anbieter und Kunden?
Coenen: Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen von alten Gebäude-Leitungswasserverträgen in den letzten Jahren hat sich die Situation etwas entspannt. Wenn man jedoch den Klimawandel der letzten Jahre aufmerksam verfolgt, kann man sicherlich keine Entwarnung geben: Hier beobachten wir mit Sorge, dass die Anzahl und Intensität von lokalen Unwettern stetig ansteigt. Mittelfristig wird sich das natürlich auch auf die Prämienentwicklung auswirken.
Cash.: Die meisten Hausbesitzer verfügen über keinen ausreichenden Versicherungsschutz gegen Naturgefahren. Vielen Bürgern ist nicht bewusst, dass sie hierfür eine Elementarschadendeckung benötigen. Klärt die Versicherungswirtschaft zu wenig auf?
Coenen: Die Versicherer bieten Elementarschadenpolicen seit vielen Jahren an. In einigen Bundesländern wie Bayern, Sachsen und Niedersachsen laufen derzeit Aufklärungskampagnen. Wer sich trotzdem nicht versichert, obwohl er könnte, bekommt im Ernstfall auch keine Hilfe vom Staat.
Cash.: Was unternimmt der BGV, um das Problembewusstsein zu fördern?
Seite zwei: Unterschätztes Elementarschadenrisiko