Wer glaubt eine Homepage im Netz sei die Basis für Kundenbindung und Internetgeschäft, der druckt auch Visitenkarten, um diese anschließend auf der Straße auszulegen.
Das Prinzip Hoffnung versagt nirgends so jämmerlich, wie im world wide web.
Wenn Sie begriffen haben, dass es ohne Internet auf Dauer nicht geht, sollten Sie zunächst die Frage für sich beantworten, warum dies Ihrer Meinung nach so ist.
Weil die Kunden das so wollen?
Stimmt, aber was genau wollen Ihre Kunden, wenn diese sich des Internets (statt Ihrer) bedienen? Was ist es, was Sie Ihren Kunden bislang vorenthalten haben?
Wenn Sie so an die Sache herangehen, kommen Sie schnell zu dem Schluss, dass die Antwort auf Ihr Problem nicht in einer 0/8/15-Homepage liegt.
Ergründen Sie, was Ihre Kunden wirklich wollen. Finden Sie heraus, welchen Vorteil Ihre Kunden durch die Internetkonkurrenz für sich generieren, den Sie bislang nicht bieten konnten.
Vielleicht hilft es Ihnen auch, an Ihr eigenes Kaufverhalten zu denken: Warum gehen Sie nicht mehr an den Bahnhofsschalter, sondern schauen online, wann Ihr Zug fährt? Warum gehen Sie nicht mehr auf Geschenksuche in die Stadt, sondern ordern es in einem Onlineshop? Das liegt bestimmt nicht nur daran, das Karstadt & Co. eine Webseite haben, oder?
Konzentrieren Sie sich weniger auf das Medium Internet und verzichten Sie auf Aktivismus. Konzentrieren Sie sich bei Ihrer Internetstrategie stattdessen auf das Wesentliche: Was will mein Kunde?
Oliver Pradetto ist Kommanditist und Mitbegründer des Maklerpools blau direkt.
Foto: Anne-Lena Cordts