Studie: Immer weniger sorgen fürs Alter vor

Seit zehn Jahren sinkt der Anteil der Berufstätigen, die planen, ihre Altersvorsorge auszubauen, so das Ergebnis einer Studienreihe der Postbank. Der Mehrheit ist demnach jedoch durchaus bewusst, dass ihre derzeitigen Investitionen nicht ausreichen.

Laut einer Postbank-Studie ist der Anteil der Berufstätigen, die planen ihre Altersvorsorge aufzustocken von 49 auf 35 Prozent gefallen.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach befragt die Postbank seit 2003  jährlich die Deutschen nach ihren Einstellungen zur privaten Altersvorsorge. Eine Konstante der Studie ist demnach, dass heute, wie schon vor zehn Jahren, lediglich 41 Prozent der Berufstätigen davon überzeugt sind, ihren Lebensstandard im Alter mit den derzeitigen Sparleistungen halten zu können.

Gleichzeitig ist der Kreis der Berufstätigen, die im Ruhestand Einkünfte aus einer privaten Altersvorsorge erwarten, von 62 Prozent im Jahr 2005 auf heute 56 Prozent gesunken. Angesichts dieser Zahlen erscheine es paradox, dass der Anteil derjenigen, die ihre Investition in die Altersvorsorge aufstocken wollen, in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken ist, heißt es in der Studie.

Quelle: Postbank

Während der Studie zufolge 2003 noch 49 Prozent der Berufstätigen planten, ihre Altersvorsorge in absehbarer Zukunft zu erweitern, sind es in diesem Jahr nur noch 35 Prozent. „Gerade diejenigen Befragten, die ihre Vorsorge als unzureichend einschätzen, planen immer seltener ihren Ausbau – in den vergangenen fünf Jahren hat sich ihr Anteil von 16 Prozent auf heute 34 Prozent mehr als verdoppelt“, erklärt Dieter Pfeiffenberger von der Postbank.

Auf der Suche nach den Ursachen für die steigende „Vorsorge-Verdrossenheit“ hat die Postbank-Studie einige Anhaltspunkte ermittelt. Angesprochen auf die idealen Formen der privaten Altersvorsorge, stellen die Bundesbürger den „Klassikern“ demnach ein schlechtes Urteil aus.

Altervorsorge-Klassiker verlieren Ansehen

So hält aktuell nur noch ein Viertel der Berufstätigen (25 Prozent) die rentenbasierte Lebensversicherung für ein „ideales Vorsorgeinstrument“, vor zehn Jahren waren es der Studie zufolge noch 42 Prozent. Erheblich verloren haben demnach auch die privaten Rentenversicherungen, die im Jahr 2003 noch 43 Prozent als ideal betrachteten, heute sind es nur noch 35 Prozent.

Auch eine privat abgeschlossene Riester-Rente zur Altersvorsorge erscheint immer weniger Befragten als „ideal“, so die Studie. 2007 waren demnach noch 36 Prozent von der Riester-Rente überzeugt. Dieser Anteil sei inzwischen auf nur noch 25 Prozent zurückgegangen. „Die Befragten sind nicht mehr überzeugt, dass diese Anlageformen wirklich sicher und rentabel sind“, so Postbank-Experte Pfeiffenberger.

Angesichts der aktuell niedrigen Zinsen haben der Studie zufolge aber auch Festgeld, Sparbriefe, festverzinsliche Wertpapiere oder Gold an Beliebtheit eingebüßt. Als ein Garant für Sicherheit erscheint der Mehrheit der Deutschen demnach die Immobilie: 66 Prozent der Berufstätigen halten sie für eine ideale Form der Altersvorsorge. (jb)

Foto: Shutterstock

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