BU-Kostenfaktor hemmt Verbraucher

Insgesamt planen also zwölf Prozent aller Deutschen neue Verträge abzuschließen. YouGov ermittelte sogar 20 Prozent der Nicht-BU-Versicherten, die in den nächsten 18 Monaten den Abschluss einer solchen Versicherung einplanen. Hochgerechnet würde das ein Neugeschäftspotenzial von bis zu 16 Millionen Kunden bedeuten.

Kostenfaktor als Kaufhemmnis

„Produktinnovationen für die Berufsunfähigkeitsabsicherung müssen Kundenerwartungen hinsichtlich mehr Preis-Leistungsflexibilität berücksichtigen, um im gesamten Markt erfolgreich zu sein“, sagt Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand der YouGov Deutschland AG. Doch gerade das scheint derzeit nicht immer gegeben. Auf hohe Preise weist auch Michael Franke vom Analsyseunternehmen Franke und Bornberg schon seit längerem immer wieder hin. Grund ist, dass sich die Versicherer hohem öffentlichem Druck ausgesetzt sehen, das Leistungsniveau immer weiter hochzuschrauben. Was für manche Kunden vorteilhaft sein mag, entpuppt sich insbesondere für Hochrisikoberufsgruppen als Kostentreiber und damit als einer der größten Hinderungsgründe.

Jeder fünfte Deutsche wird berufsunfähig

Alle Berufstätigen sollten sich unbedingt um eine Absicherung ihrer Arbeitskraft kümmern. So sieht es auch der Bund der Versicherten (BdV). Durchschnittlich jeder fünfte Deutsche erreicht das Rentenalter nicht regulär, sondern muss wegen Verlust der Arbeitskraft frühzeitig ausscheiden. Insbesondere Berufsgruppen mit erhöhtem Risiko dürfen deshalb diese Versicherung nicht vernachlässigen: Bei Handwerkern sind es 40 bis 50 Prozent, die vorzeitig ihren Beruf an den Nagel hängen müssen. Krankenschwestern haben mit 38 Prozent ein ähnlich hohes Risiko. Aber selbst Angehörige von Berufen mit niedrigem Risiko sind laut BdV gehalten, sich abzusichern, weil die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit in den meisten Fällen sehr gravierend sind.

Autor Albert Gottelt ist Chefredakteur bei der Informationsplattform 1A Verbraucherportal.

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