Cybercrime wächst weltweit in einem rasanten Tempo und deshalb steigt auch der Bedarf an Versicherungsdeckungen für Risiken des Datenverlustes rapide an.
Gastbeitrag Friedrich Ganz, Artus-Gruppe
Cyberrisiken sind auch eine Herausforderung für die Versicherungswirtschaft. Es gibt mehrere Gefahrenquellen: Durch die Globalisierung und Vernetzung bieten Verbindungen über das Internet weltweiten Zugriff auf Daten, Systeme und ganze Organisationen.
Infrastrukturausfall verhindern
Ein großräumiger Ausfall des Internets kann deshalb zu weitreichenden Betriebsunterbrechungen führen, da viele Firmen im Alltagsgeschäft vom Netz abhängig sind. Ein weiteres Risiko sind kritische Infrastrukturen, insbesondere der ansteigende Einsatz von Remote Access birgt ein erhöhtes Gefahrenpotenzial.
Deshalb gilt es, unbefugten Fernzugriff sowie den Infrastrukturausfall zu verhindern und zu versichern. Beim Thema Compliance geht es insbesondere um die Einhaltung datenschutzrechtlicher sowie aufsichtsrechtlicher Bestimmungen.
Gefahr aus den populären sozialen Netzwerken
Geschäftsführer können für die Einhaltung dieser Bestimmungen persönlich haftbar gemacht werden. Insbesondere die Dienstleistungen Outsourcing und Cloud Computing müssen skeptisch beurteilt werden. Hier kann es bei Cyberangriffen um einen enormen Verlust von Kundendaten gehen.
Die sozialen Netzwerke bergen die Gefahr von Persönlichkeitsrechtsverletzungen sowie Identitätsdiebstahl, aber auch Cybermobbing. Cyberattacken haben vielfältige Facetten und umfassen unter anderem Betrug, Diebstahl, Erpressung über Spionage sowie Schädigung von Vermögenswerten. Unterschieden wird hier bei den Versicherern zwischen materiellen und immateriellen Schäden.
Kleiner Anfwand – große Wirkung
Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland unterschätzen noch immer das Cyberrisiko. Dabei ist es eine Tatsache, dass der Mittelstand immer stärker ins Visier krimineller Attacken gerät.
Cyberkriminalität ist zu einer ernst zu nehmenden existenziellen Bedrohung mittelständischer Betriebe geworden. Der jährliche Gesamtschaden durch Cyberkriminalität beträgt einer Studie der Firma Symantec zufolge rund 2,1 Milliarden Euro.
Davon trifft mehr als die Hälfte aller Angriffe Unternehmen des Mittelstands mit weniger als 2.500 Mitarbeitern, 18 Prozent hatten sogar weniger als 250 Angestellte. Die durchschnittlichen Verluste oder Kosten aufgrund eines Datendiebstahls in Deutschland, betragen nach Untersuchungen aktuell je Fall 4,4 Millionen Euro.
Seite zwei: Kundenverlust durch Datenangriff