DKM 2013: Positive Signale in schwierigem Umfeld

Zum siebzehnten Mal traf sich die Finanz- und Versicherungswirtschaft auf der Leitmesse DKM in Dortmund. Trotz einer leicht gesunkenen Besucherzahl zeigten sich Veranstalter und Aussteller von der Qualität des Branchentreffens überzeugt.

Zur siebzehnten DKM kamen rund 17.700 Teilnehmer vom 22. bis 24. Oktober 2013 in die Dortmunder Westfalenhallen.

Auch wenn die generelle Vertriebsstimmung sinke, glaube die Branche an die unabhängige Beratung, betont Dieter Knörrer, Geschäftsführer des Messe-Ausrichters BBG Betriebsberatungs GmbH. Trotz übergreifender Entwicklungen wie die Niedrigzinsphase, die gestiegenen Anforderungen vonseiten der Regulierungsbehörden und der Kunden sowie die Debatten um die Vergütungssysteme positionierten sich Versicherungsmakler und freie Finanzdienstleister als zuverlässige und produktungebundene Ansprechpartner für die Kunden, so Knörrer.

Dass das schwierige Umfeld nicht spurlos an der deutschen Finanz- und Versicherungswirtschaft vorbeigeht, zeigt die im Verhältnis zum Vorjahr fast unverändert niedrige Ausstellerzahl. Lag die Zahl der ausstellenden Produktgeber und Dienstleister 2010 (331) und 2011 (314) noch deutlich über der 300er-Marke, teilten sich in diesem Jahr nur 291 Stände die insgesamt 23.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche der Dortmunder Westfalenhallen. 2012 waren es 289 Aussteller. Besonders deutlich wird der Einfluss des kriselnden Umfelds bei der Betrachtung der Teilnehmerzahl. Laut Veranstalter BBG beläuft sie sich auf rund 17.700. Das sind etwa 1.200 Teilnehmer weniger als im als noch im Vorjahr.

Zuschauermagnet Speaker’s Corner

Bestens besucht war auch in diesem Jahr die Speaker’s Corner, in der Experten aus Politik, Wirtschaft und der Branche Fakten und Einschätzungen lieferten und für anregende Debatten sorgten. Mit einer Lobrede auf die soziale Marktwirtschaft eröffnete am ersten Messetag der FDP-Politiker Christian Lindner die Speaker’s Corner. Im Anschluss diskutierten die Vorstandsvorsitzenden der Allianz, Talanx und Volkswohl Bund sowie Zurich gemeinsam über zur Fragestellung „Aufbruch oder Einbruch – Was wird aus der deutschen Versicheurngswirtschaft“. Im Rahmen der Diskussion thematisierten die vier Vorstandsvorsitzenden die Einflüsse von Niedrigzinsen, Transparenzdebatte, Imageproblemen, Verbraucherschutz und Regulierung auf die Branche. Trotz der teilweise elementaren Herausforderungen prognostizierten die Diskussionsteilnehmer eine positive Entwicklung der Branche.

Ein weiteres Highlicht der Messe war der Vortrag des ehemaligen Bundesaußenministers Joschka Fischer, der sich mit der Frage nach der Position Deutschlands in der Welt und der Zukunft Europas befasste. Sein Plädoyer für ein starkes, solidarisches Europa traf auf große Zustimmung in der vollbesetzten Halle 3A der Westfalenhallen.

Beste Jungmakler gekürt

Zum dritten Mal wurde am zweiten Messetag im Speaker’s Corner die besten Jungmakler in den Kategorien „Betriebsübernahme“ und „Neugründung“ ausgezeichnet. Insgesamt erfüllten in diesem Jahr 129 junge Maklerinnen und Makler die Teilnahmevoraussetzungen. Die Gewinner mussten vor dem entscheidenden Bundescasting eine regionale Jury von ihrem Fachwissen und ihrer Unternehmensstrategie überzeugen. In der Kategorie „Betriebsübernahme“ konnte sich in diesem Jahr Nicolas Vogt durchsetzen, dessen Maklerunternehmen WBV Finanzservice-GmbH in Zell unter Aichelberg ansässig ist. Tina Salovic überzeugte in der Kategorie „Neugründung“ mit ihrem Maklerbetrieb WRV-Vita GmbH.

Einen großen Zulauf hatten die Kongresse und Workshops des Rahmenprogramms. Bei über 70 Veranstaltungen konnten unabhängige Vermittler Weiterbildungspunkte der Initiative „gut beraten“ sammeln. Das in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindende Forum „Triple F: Frauen.Finanzen.Führung“ stieß bei männlichen und weiblichen Messebesuchern gleichermaßen auf Interessse. Prof. Dr. Gabriele Zimmermann, Lehrstuhlinhaberin für Personalführung und Organisationsentwicklung, Institut für Versicherungswesen der Fachhochschule Köln, gab in Ihrem Vortrag Aufschluss darüber, was Kunden über Frauen im Versicherungsvertrieb denken. In der anschließenden Diskussion wurden unter anderem Einstiegshürden für Frauen thematisiert und inwieweit mehr weibliche Vertreter und Makler die Branche positiv beeinflussen könnten.

Die Redaktion von Cash. führte auf der DKM zahlreiche Interviews mit hochrangigen Repräsentanten von Investmentgesellschaften, Versicherern, Vertrieben und Maklerpools. Sämtliche Interviews von der DKM 2013 finden Sie auf Cash.-Online. (jb)

 

Foto: Julia Böhne

DKM 2013: Die Highlights in Bildern

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