Das Angebot an Kinderrentenversicherungen hat sich nach einer Untersuchung durch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) in den vergangenen zwei Jahren um über ein Drittel erhöht. Da die Produkte komplex sind, sollten Eltern aber genau hinschauen.
In seinem zweiten Kinderrenten-Rating hat das IVFP 52 Tarife von 22 Anbietern auf bis zu 88 Kriterien untersucht. Zu den führenden Anbietern in diesem Jahr zählen in der Kategorie „klassisch“ Europa, Allianz und Huk-Coburg (siehe erste Tabelle). Im Bereich „fondsgebunden mit Beitragsgarantie“ (fmB) belegen Provinzial Nord West, Allianz, Stuttgarter, Nürnberger, Continentale und Aachen Münchener die vorderen Plätze (zweite Tabelle). Bei den „fondsgebunden ohne Beitragsgarantie“ (foB) überzeugten Allianz, Europa, Continentale, Bayern-Versicherung und Nürnberger (dritte Tabelle).
Lange Laufzeiten erfordern hohes Maß an Flexibilität
Laut IVFP setzt sich das Gesamtergebnis des Ratings aus der Summe der vier Teilbereiche (Unternehmenssicherheit, Rendite, Flexibilität und Transparenz/Service) zusammen. Da Kinderpolicen sehr langen Laufzeiten unterliegen, sei die Flexibilität bei der Vertragsgestaltung besonders wichtig, betont das Institut. Aus diesem Grund habe man den Teilbereich Flexibilität mit 31 Ratingkriterien besonders intensiv betrachtet.
30 Prozent der Tarife ermöglichen Weiterzahlung bei Tod des Versorgers
Viele Kinderrenten bieten sowohl die Möglichkeit des reinen Vermögensaufbaus als auch der gleichzeitigen Risikoabsicherung, indem bestimmte zusätzliche Bausteine gewählt werden. Bei Vertragsabschluss können diese einzelnen Bestandteile – wie etwa die Versorgerabsicherung oder die Option Schulunfähigkeit oder Unfallversicherung für das Kind – auf Wunsch eingeschlossen werden, erklärt das Institut.
Im Falle des Todes des Versorgers würde dann die Beitragszahlung vom Versicherer übernommen. Rund 30 Prozent der Tarife bieten diese Möglichkeit, so das IVFP. Dazu zählen neben den Produkten der Nürnberger (fmB, foB) die Tarife der Allianz (klassisch, fmB, foB), der Württembergischen (fmB, foB), der Provinzial Nordwest (fmB) sowie von Moneymaxx (fmB, foB).
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Ein Viertel bietet Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit
Eine Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit des Versorgers ermöglichen laut IVFP immerhin noch 23 Prozent der Tarife. Um möglichst viele Risiken abzusichern, bieten knapp 28 Prozent der Anbieter zwei oder mehr Zusatzversicherungen, zum Beispiel Schul-/Berufsunfähigkeit, Invalidität oder Unfallversicherung, an. Positiv fielen den Prüfern dabei die Anbieter Neue Leben und Allianz auf. Bei 41 Prozent der Versicherer besteht die Möglichkeit, eine Zusatzversicherung einzuschließen. Wichtig sei, so die Experten, dass Zusatzversicherungen optional abgeschlossen werden können und nicht obligatorisch sind.
„Kinderrentenversicherungen, vor allem fondsgebundene, haben den Vorteil, dass sie neben der Kapitalbildung gleichzeitig die Möglichkeit zur Absicherung bieten“, sagt IVFP-Geschäftsführer Frank Nobis, „auf diese Weise werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt sind Kinderrentenprodukte durch den niedrigen Zins attraktiver denn je.“
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Seite zwei: Produkte sind komplex und nicht unumstritten