Die Kommunikation im weltweiten größten sozialen Netzwerk Facebook läuft häufig an den deutschen Versicherern vorbei. Zu diesem Fazit kommen zwei aktuelle, unabhängig voneinander veröffentlichte Studien der Beratungsunternehmen Faktenkontor und Absolit.
„Versicherer sind auf Facebook kaum ein Thema – die Diskussionen über Versicherungsunternehmen finden im Web 2.0 auf anderen Kanälen statt“, urteilt die Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor in ihrer Studie „Die besten 25 Versicherer im Web“.
Facebook bildet Schlusslicht bei Social-Media-Erwähnungen
Demzufolge bildet Facebook das Schlusslicht unter allen betrachteten Kanälen. So finden nur 4,9 Prozent aller Social-Media-Erwähnungen zu den 25 untersuchten Versicherer auf Facebook statt. Fast die Hälfte aller Nennungen (45,5 Prozent) entfällt auf Blogs.
Twitter-Tweets machen mit neun Prozent ebenfalls nur einen „eher kleinen Anteil“ aus, heißt es. In Online-Foren werden die Versicherer mit 16,9 Prozent häufiger diskutiert als bei Twitter und Facebook zusammen. Auf Online-News entfallen 23,7 Prozent aller Nennungen der untersuchten Versicherer, so Faktenkontor.
Facebook-Auftritt für Versicherer bestenfalls „nice to have“
„Die Ergebnisse bestätigen, dass ein Facebook-Auftritt für Versicherer bestenfalls nice to have ist“, sagt Roland Heintze von Faktenkontor. Das Web 2.0 sei aber mehr als nur Facebook und Twitter, so Heintze. „Für eine erfolgreiche Social-Media Strategie sollten Versicherungsunternehmen deshalb zunächst untersuchen, auf welchen Plattformen ihre Zielgruppen Versicherungsthemen tatsächlich diskutieren, und sich dann dort aktiv einbringen.“
Anbieter sollten schlechte Stimmung im Web 2.0 „aktiv entgegenwirken“
Ein Engagement in und für Blogs lohne sich nicht nur, weil Versicherer hier besonders oft ein Thema seien. So würden in Blogs mit im Schnitt 7,5 Prozent auch die meisten Nennungen positiv ausfallen, teilen die Hamburger mit. In Online-Foren liegt der Anteil negativer Erwähnungen mit 2,2 Prozent am höchsten. Hier sollten sich Versicherer einbringen, raten die Kommunikationsexperten, um „der schlechten Stimmung aktiv entgegenzuwirken“. Die meisten Nennungen sind auf allen Kanälen neutral.
Seite zwei: Ein Viertel der Krankenkassen hat keine Facebook-Seite