Gesetzliche Krankenversicherungen werden in sozialen Netzwerken von den Verbrauchern bislang kaum wahrgenommen, so das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsinstituts You Gov. Die Aufmerksamkeit der jungen Zielgruppen für die Auftritte der Krankenkassen ist demnach gering.
Laut der You-Gov-Studie „Social Media-Strategien für Krankenkassen“ nutzt zwar ein Großteil der gesetzlich Krankenversicherten zwischen 16 und 39 Jahren Soziale Netzwerke mindestens mehrmals die Woche. Nur 14 Prozent der Befragten geben demnach jedoch an, dort in letzter Zeit Auftritte von Krankenkassen wahrgenommen zu haben.
Lediglich von den „großen“ Kassen AOK, Barmer GEK, DAK und TK (in alphabetischer Reihenfolge) sei Notiz genommen, so die Studie. So erscheint es auch nicht verwunderlich, dass mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) die Angebote der Kassen in sozialen Netzwerken für „nicht notwendig“ hält.
Gute Bewertung, geringe Aufmerksamkeit
Dennoch werden laut der Studie die Auftritte der gesetzlichen Krankenkassen von eben diesen 36 Prozent als gut bewertet. Aus Sicht der Versicherten sind die Angebote demnach vor allem dafür geeignet, um sich über krankenkassen- oder gesundheitsbezogene Themen zu informieren (53 Prozent). Nur 31 Prozent finden die Auftritte in den sozialen Netzwerken geeignet, um sie für die direkte Kommunikation mit einer Krankenkasse zu nutzen.
Die gleiche Anzahl der Befragten nennt der Studie zufolge die Teilnahme am Bonusprogramm der entsprechenden Krankenkasse als einen möglichen Nutzungsanlass. 29 Prozent können sich demnach vorstellen, sich in sozialen Netzwerken über neue Leistungen zu informieren. Für 27 Prozent könnte der Auftritt im sozialen Netzwerk als Informationsquelle vor einem eventuellen Wechsel der Krankenkasse dienen.
Informationsquelle, kein Kommunikationskanal
„Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass sich Social-Media-Angebote von Krankenkassen momentan nur bedingt eignen, die Customer Experience der Versicherten zu erhöhen“, weiß Dennis Bargende, Senior Consultant bei You Gov.
Krankenkassen sollten über soziale Netzwerke in erster Linie Informationen über kassenspezifische Mehrleistungen und Services, wie Bonusprogramme und Wahltarife an die Versicherten herantragen, um sich gegenüber dem Wettbewerb stärker zu profilieren. Zumal 95 Prozent der zu erbringenden Leistungen gesetzlich vorgeschrieben sind, so Bargende weiter.
Für die Studie „Social Media-Strategien für Krankenkassen“ hat You Gov im September 2013 rund 1.000 Personen zwischen 16 und 39 Jahren repräsentativ befragt. (jb)
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