Unfallversicherung: Schutz im Fall des Falles

Die Assekuranz zeigt sich vor allem bei diesem Produkt als innovativ, lässt sich doch dort wegen überschaubarer Schadensquoten gutes Geld verdienen. Doch für manche Zielgruppen gibt es keine vernünftige Alternative.

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Wer nach einem Unfall vorübergehend auf fremde Hilfe angewiesen ist, wird weder über die gesetzliche Kranken- noch die Pflegeversicherung versorgt.

Mehr als acht Millionen Deutsche verunglücken jedes Jahr. Aus reichlich 27 Millionen Verträgen nehmen die Unfallversicherer 6,5 Milliarden Euro pro Jahr ein und müssen nur die Hälfte davon als Leistung an die Kunden ausschütten.

Bei 847.000 Unfällen pro Jahr macht das im Schnitt nur 3.625 Euro pro Unfall aus. Doch in 90 Prozent aller Fälle führen Krankheiten zur Invalidität. Dann zahlt die Unfallpolice keinen Cent, da finanzielle Hilfe bei Invalidität nur als Folge eines Unfalls versichert ist. Da passt die Berufsunfähigkeitsversicherung besser.

Private Unfallversicherung bereits für Säuglinge

Dennoch sind fünf Kundengruppen mit einer privaten Unfallversicherung gut bedient: Kinder, Hausfrauen, junge Freizeitsportler, Senioren sowie Berufstätige, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zu einem bezahlbaren Preis abschließen könnten.

Der Bund der Versicherten (BdV) empfiehlt die Police bereits für Säuglinge. „Schon der Sturz vom Wickeltisch kann schlimme Folgen haben, die das Leben des Kindes nachhaltig beeinträchtigen“, so der BdV in seinem Merkblatt zur Geburt eines Kindes.

Dabei zählt vor allem eine hohe Versicherungssumme bei Invalidität. Sie sollte so hoch sein, dass das Kind von den Anlagezinsen leben kann. Sinnvoll ist es, eine Progression zu vereinbaren. Dadurch steigt die Versicherungsleistung bei höherer Invalidität stufenweise an.

Der BdV empfiehlt eine Progression von 225 bis 300 Prozent bei Vollinvalidität. Die Progression kostet allerdings einen zwischen 25 und 50 Prozent höheren Beitrag.

Unfallpolicen für Kinder

Tatsächlich haben nur 40 Prozent der Eltern eine Unfallpolice für ihre Kinder abgeschlossen. Und die durchschnittliche Versicherungssumme von 48.000 Euro ist viel zu niedrig: Das reicht im Ernstfall nicht einmal zehn Jahre, wenn man von nur 500 Euro Bedarf pro Monat ausgeht.

Allerdings ginge die Familie leer aus, wenn der dauerhafte Körperschaden nicht auf einen Unfall zurückgeht. Häufig gibt es nur lückenhaften Schutz fürs Geld, moniert Manfred Poweleit vom Marktbeobachtungsdienst Map-Report. Denn viele Kombi-Policen bieten neben dem Unfallschutz auch eine Altersvorsorge, statt sich um ausreichenden Risikoschutz zu kümmern.

Für Alleinerziehende etwa wäre eine hoch dotierte Risiko-Lebensversicherung wichtig. Für 1.000 Euro Monatsrente benötigt man ungefähr 250.000 Euro Versicherungssumme, weiß Poweleit.

Invaliditätsleistung entscheidend

Eltern können sich bei der reinen Kinder-Unfallpolice auf den Preisvergleich konzentrieren. Kernfrage: Was kostet die gewünschte volle Invaliditätsleistung von mindestens 150.000 Euro?

Der große Rest an anderen Leistungen der Unfallsparte ist meist entbehrlich und damit unnötig teuer – von Bergungskosten über Genesungstagegeld bis hin zu Kurkosten. Gute Angebote für 200.000 Euro Invaliditätssumme gibt es bereits ab 8,33 Euro Monatsbeitrag.

Einige Anbieter weichen gegenüber der Leistung für Erwachsene zum Besseren ab. Vor allem Janitos, Württembergische und Badische, Haftpflichtkasse Darmstadt, Asstel, InterRisk und Baden-Badener gelten als leistungsstark.

Massive Leistungserweiterungen sowie Unterscheidungen nach Basis-, Standard- und Luxusschutz liegen bei Unfallpolicen im Trend. Interessant ist die im Mai 2013 eingeführte „Unfallversicherung Spezial“ der Waldenburger Versicherung. Darin sind unter anderem Infektionen und zusätzliche Leistungen für Kinder mitversichert.

Seite zwei: Innovationsgarantie für Bestände

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