Unfallversicherung: Schutz im Fall des Falles

Wer nach einem Unfall vorübergehend auf fremde Hilfe angewiesen ist, wird weder über die gesetzliche Kranken- noch die Pflegeversicherung versorgt. Unfall, Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs oder Knochenbrüche verursachen aber oft hohe Folgekosten für die Betreuung.

Hier dockt seit März 2013 der „Krankfallschutz“ des Senioren-Spezialisten Ideal Versicherung an. Erstmals gibt es damit eine umfassende Absicherung speziell für ältere Menschen in einem einzigen Produkt – mit Summen zwischen 20.000 und 100.000 Euro und ohne Wartezeiten.

Wenn ein Jahr nach dem Unfall bestimmte Sinnesorgane voraussichtlich dauerhaft zu mindestens 50 Prozent eingeschränkt sind, zahlt Ideal die volle Versicherungssumme, bei Verlust einer Grundfähigkeit sogar die doppelte Versicherungssumme.

Bei den häufigen schweren Krankheiten Herzinfarkt oder Schlaganfall bekommt der Kunde für zwölf Monate eine Rente – bei Vertragsabschluss wählbar zwischen 0,5 und zwei Prozent der Versicherungssumme.

Optional kann die Rente zusätzlich für Krebs vereinbart werden. Optional ist auch eine Einmalzahlung von zwei Prozent der Versicherungssumme bei Arm- und Oberschenkelhalsbruch.

65-Jährige zahlen für 50.000 Euro Versicherungssumme sowie 500 Euro Monatsrente bei Herzinfarkt und Schlaganfall 34,95 Euro Monatsbeitrag. Der Assistance-Gedanke nach einem Unfall dominiert auch die 2013 renovierte Unfallversicherung der Versicherungskammer Bayern (VKB).

„Jetzt kann sich der Kunde jeder Altersgruppe aus einem Baukastensystem seinen Unfallschutz individuell und bedarfsgerecht zusammenstellen“, wirbt VKB-Vorstand Rainer Fürhaupter.

Als Basisleistung gibt es eine einmalige Kapitalleistung bei Invalidität (ab 10.000 Euro) und/oder eine monatliche Unfallrente (zwischen 200 und 4.000 Euro). Darüber hinaus sind Ergänzungsleistungen und Serviceleistungen (Alltags- und/oder Reha- Manager) wählbar.

Varianten der Unfallrente

Die Unfallrente ist entweder ab 30 oder 50 Prozent Invalidität versicherbar. Darunter entfällt die Monatsrente. Günstig: Die VKB, ein öffentlicher Versicherer mit Vertriebsschwerpunkt in Süddeutschland, zahlt ohne Abzug selbst dann, wenn Vorerkrankungen bis zu 60 Prozent und damit überwiegend an den Unfallfolgen mitgewirkt haben.

Interessant ist auch die Serviceleistung „Alltags-Manager“, die nach Unfall, ambulanter OP oder Klinikaufenthalt für bis zu sechs Monate einspringt, wenn man vorübergehend auf fremde Hilfe angewiesen ist: Es gibt bis 5.000 Euro sofort bei schwerem Unfall sowie acht praktische Hilfen, die man unter 16 Angeboten nach dem Unfall auswählen kann – von der Haushaltshilfe bis zur ambulanten Pflege.

Die Serviceleistung „Reha-Manager“ hilft nach Unfall ab 50 Prozent Invalidität für bis zu zwei Jahre und bezahlt Maßnahmen in Medizin, zur Berufsrückkehr, Wohnungs- und Kfz-Umrüstung sowie Pflege – pauschal bis zu 100.000 Euro.

Wer in der preisgünstigen Berufsgruppe A als Kaufmann/-frau (35 Jahre) 150.500 Euro Vollinvalidität bei 350 Prozent Progression versichert, den kostet es 94,85 Euro Jahresbeitrag samt Steuer. Ab 65 wird der Beitrag deutlich teurer, ab 75 steigt er noch einmal an. Das dürfte manchen Senior abschrecken.

Autor Detlef Pohl ist freier Journalist und Versicherungsexperte in Berlin.

Foto: Shutterstock

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