Bundesbürger haben Nachholbedarf bei der Altersvorsorge

Die Deutschen haben 2012 pro Kopf mehr Geld für Versicherungen ausgegeben als der gesamteuropäische Durchschnitt, so eine Studie des Europäischen Versicherungsverbandes. Bei den Ausgaben für die Altersvorsorge rangiert Deutschland jedoch hinter seinen Nachbarn.

Laut einer Studie des Europäischen Versicherungsverbandes haben die Bundesbürger im Jahr 2012 2219 Euro pro Kopf für Versicherungen ausgegeben.

Im Jahr 2012 haben die Deutschen laut der Studie pro Kopf rechnerisch 2219 Euro für Versicherungen ausgegeben. Demnach sind mit rund 1070 Euro knapp die Hälfte der jährlichen Versicherungsbeiträge der Deutschen in die private Altersvorsorge geflossen. In die Absicherung gegen Unfälle und andere Risiken haben die Bundesbürger 2012 demnach im Durchschnitt 716 Euro investiert (Kfz-, Haftpflicht-, Unfall-, Sach- und Rechtsschutzversicherungen).

Im gesamteuropäischen Durchschnitt haben die Bürger der Studie zufolge 1843 Euro pro Kopf für Versicherungsprodukte ausgegeben. 1083 Euro davon entfallen demnach auf Lebensversicherungen und 760 Euro auf die anderen Versicherungssparten. Für die Altersvorsorge legen die Briten am meisten Geld zurück, nämlich 2740 Euro, so die Studie. Auch die Belgier (1925 Euro), Franzosen (1728 Euro), Italiener (1146 Euro) und Niederländer (1135 Euro) haben demnach 2012 mehr Geld für Lebensversicherungen ausgegeben.

Nachholbedarf bei der Altersvorsorge

Die Theorie, die Deutschen seien ein Volk, das sich übermäßig mit Versicherungsprodukten eindeckt und überversichert ist, könne die Untersuchung somit nicht bestätigen, erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Im Bereich Altersvorsorge bestehe im Vergleich zu einigen Nachbarländern offenbar sogar Nachholbedarf.

Insgesamt sind der Studie zufolge Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien die wichtigsten Märkte für die Anbieter von Lebensversicherungen. Sie machen demnach zusammen rund 70 Prozent der Einnahmen aus Lebensversicherungen aus.

Für die Studie hat der Versicherungsverband „Insurance Europe“ die Daten aus 32 europäischen Ländern für das Jahr 2012 ausgewertet. (jb)

Foto: Shutterstock

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