Das Lebensversicherungs-Reformgesetz (LVRG) wird die Stabilität der Lebensversicherung als flexibles und klassisches Vorsorgeinstrument sichern helfen, ist Friedrich Ganz, Vorstandsvorsitzender der Artus Gruppe, einem der großen deutschen Industrieversicherungsmakler, überzeugt.
Das betreffe vor allem auch die Angebote der betrieblichen Altersversorgung. Gerade in mittelständischen Unternehmen habe die bAV eine zentrale Bedeutung. Der Artus-Chef ist sicher, dass schon heute sparsam wirtschaftende Versicherer einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung besitzen würden, der angesichts der Rechnungszinssenkung auf 1,25 Prozent, aufgrund der neuen Vorschriften zur Kostentransparenz und niedriger Kapitalmarktzinsen voll zum Tragen komme.
Gesetz fördert Wettbewerb
Insoweit sei das Gesetz dem Wettbewerb förderlich. Da zusätzlich alle Lebensversicherer den Stresstest der Aufsichtsbehörde bestanden haben, geht Ganz davon aus, dass das Vertrauen in die Branche wieder steigen wird. Er fordert die Unternehmen auf, die anspruchsvollen Herausforderungen im Dialog mit den Vertriebspartnern, auf der Suche nach optimalen Lösungen für die Kunden, auch anzunehmen.
„Diese brauchen ein hohes Maß an Sicherheit für eine stabile und ausreichende Altersversorgung. Nur Kunden, die die Risiken bei Verzicht auf Garantien kennen würden, dürften andere, faire Angebote erhalten. Ganz weist darauf hin, dass die Gesamt-Verzinsung des Versicherten-Guthabens immer noch bei durchschnittlich weit über drei Prozent liege. Das sind angesichts der Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt gute Werte und beweist Sorgfalt und Augenmaß der Versicherer bei der Anlage der Kundengelder“, so Ganz.
Vorzüge der Lebensversicherung betonen
Bestimmte Verbraucherschützer würden fälschlicherweise und teilweise auch wider besseres Wissen den Eindruck vermitteln, dass sich der Abschluss von Lebensversicherungen nicht mehr lohne. Der Vorstandsvorsitzende appelliert daher an die Branche und den GDV, aktiver als bisher öffentlich die Vorzüge der privaten Vorsorge mit Lebensversicherungen zu verdeutlichen.
Risikobehaftete Wohnimmobilienkäufe keine Alternative
„Die Versicherungswirtschaft hat die einmalige Chance, jetzt ihre Bedeutung für die dringend notwendige, private Altersvorsorge herauszustellen. Die Lebensversicherung ist ein Vorsorgeinstrument und keine Geldanlage. Wer 30 Jahre lang 100 Euro monatlich in seine Vorsorge einzahlt, dem stehen allein aus der Eigeneinzahlung 36.000 Euro zu Rentenbeginn zur Verfügung. Die Überschussbeteiligung kommt dann noch oben drauf. Im Marktschnitt sind das laut „Map-Report“ derzeit über 80.000 Euro.“ Unüberlegte, risikobehaftete Aktien- oder Wohnimmobilienkäufe seien kein vernünftiger Ersatz.
Foto: Artus-Gruppe