„Das Neugeschäft ist unter dem Strich nicht so stark aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen“, sagt Gerd Güssler, Geschäftsführer des Analysehauses KVpro.de. So wurde unter anderem die Einkommensgrenze, ab der ein Wechsel in die PKV zulässig ist, erneut angehoben: Nicht selbstständige Arbeitnehmer mussten 2013 mindestens 52.200 Euro im Jahr verdienenen, um eine Zutrittsberechtigung zur PKV zu erhalten – das sind 2.700 Euro mehr als 2012.
Darüber hinaus gab es laut Statistischem Bundesamt rund 65.000 weniger Selbstständige, weitere 300.000 Menschen traten in ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis ein – die meisten davon mit einem Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze, wie der PKV-Verband betont.
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Klar ist auch: Vor allem Männer hatten den Eintritt in die PKV auf das Jahr 2012 vorgezogen, denn die Einführung der Unisex-Tarife im Folgejahr ließen die Prämien für männliche Neukunden förmlich explodieren. Die durchschnittliche Preissteigerung betrug nach einer Analyse der Ratingagentur Assekurata mehr als 25 Prozent – im Einsteigersegment waren es im Durchschnitt sogar rund 32 Prozent.
Nach Meinung von Assekurata-Analyst Guido Leber zeigt dies, dass gerade im Einsteigersegment die deutlichsten Leistungserweiterungen vollzogen wurden. Immer mehr Versicherer wollen weg vom „Billigtarif-Image“ und bremsten daher ganz bewusst den Neuzugang in die sogenannten Einsteigertarife ab.
Wachstumsschwäche hat auch positive Aspekte
Doch die derzeitige Wachstumsschwäche in der Vollversicherung bringt nach Meinung der Assekurata-Analysten auch positive Aspekte mit sich. So habe sich die Erfolgslage der Unternehmen und damit auch die Potenziale zur Beitragsstabilisierung verbessert, heißt es.
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