BaFin-Stresstest: Lebens- und Krankenversicherer schneiden positiv ab

Die Risikotragfähigkeit der deutschen Versicherungswirtschaft ist weiterhin stabil. Das zeigt der Stresstest 2014, den die BaFin zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 durchgeführt hat.

Zentrale der BaFin

Wie schon 2013 schnitten sämtliche Lebens- und Krankenversicherer positiv ab. Auch die große Mehrheit der Schaden- und Unfallversicherer sowie der Pensionskassen bestand alle vier Szenarien.

Prüf-Szenarien im Überblick

Die deutschen Versicherer legten die Ergebnisse des Stresstests bis Ende März vor. Gerechnet wurden die folgenden regelbasiert gestalteten Szenarien, die sich auf den Stand des Eurostoxx50 vom 31. Dezember 2013 beziehen (3.109 Punkte): Isoliertes Rentenszenario: Kursrückgang festverzinslicher Wertpapiere um zehn Prozent; Isoliertes Aktienszenario: Kursrückgang der Aktien um 22 Prozent; Renten- und Aktienszenario: Kursrückgang der Aktien um 15 Prozent, gleichzeitig Kursrückgang festverzinslicher Wertpapiere um fünf Prozent; Aktien- und Immobilienszenario: Kursrückgang der Aktien um 15 Prozent, gleichzeitig Marktwertrückgang von Immobilien um zehn Prozent nach oben Lebens- und Krankenversicherer.

88 Lebens- und 42 Krankenversicherer im Test

88 Lebensversicherer legten einen Stresstest vor. Zwei Unternehmen hatte die BaFin aufgrund ihrer risikoarmen Kapitalanlagen von der Vorlagepflicht befreit. Alle 88 Lebensversicherer erreichten in den vier Szenarien des Stresstests positive Ergebnisse, ohne dass unternehmensspezifische Besonderheiten angerechnet wurden.

Bei den Krankenversicherern bezog die BaFin 42 Unternehmen in die Auswertung ein; sieben Unternehmen mussten aufgrund ihrer risikoarmen Kapitalanlagen nicht am Stresstest teilnehmen. Alle 42 stresstestpflichtigen Krankenversicherungsunternehmen haben die vier vorgegebenen Stressszenarien bestanden.

Sieben Schaden- und Unfallversicherer fallen durch

Bei den Schaden- und Unfallversicherer waren 181 Unternehmen aufgefordert, ihre Stresstestergebnisse vorzulegen. 34 Unternehmen waren von der Vorlagepflicht befreit. 174 Schaden- und Unfallversicherer (96,1 Prozent) wiesen positive Stresstestergebnisse aus.

Sieben Schaden- und Unfallversicherer haben den Stresstest in einem oder mehreren Szenarien nicht bestanden. Grund hierfür war in sechs Fällen die vom Stresstestmodell vorgesehene erhöhte Fortschreibung der Sollwerte der dynamischen Größen in Verbindung mit Sondereffekten in den Unternehmen, wo sich die Netto-Beitragseinnahmen oder die Netto-Schadenrückstellung veränderte.

Mit allen betroffenen Unternehmen erarbeitet die BaFin derzeit Maßnahmen zur Verbesserung der Risikotragfähigkeit oder hat dies bereits getan. In einem Fall resultierte das negative Stresstestergebnis daraus, dass der Versicherer den Mindestgarantiefonds unterschritt. Hier hat die BaFin bereits aufsichtliche Maßnahmen auf den Weg gebracht und mit dem Unternehmen erörtert.

Foto: BaFin

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