Sie bedienen acht unterschiedliche Vertriebskanäle. Werden Sie hier reduzieren?
Nein, denn wir müssen diversifiziert bleiben. Jeder Vertriebsweg hat seine Klientel und seine Chancen. Nur bei der Kostenbasis im Hintergrund gibt es Veränderungen: Indem wir beispielsweise Ressourcen, je nach Engpass, innerhalb der Kundenbetreuung verschieben, können bis zu 30 Prozent Kosten eingespart werden – ohne dass sich die Servicequalität verringert und das eigenständige Auftreten der Vertriebe gefährdet ist.
Wie verhält es sich mit den Abschlusskosten im Vertrieb. Müssen die nicht auch sinken?
Bei den Abschlusskosten sind wir dem Wettbewerb ausgeliefert. Als kleiner Player haben wir nicht die Marktmacht, die Vergütung anzutasten.
Ein Provisionsdeckel in der Lebensversicherung würde Ihnen das Problem womöglich abnehmen. Was halten Sie von der Einführung eines Deckels?
Da habe ich zwei widersprüchliche Antworten: Grundsätzlich finde ich es falsch, in die unternehmerische Freiheit einzugreifen. Auf der anderen Seite muss sich die Branche des Problems annehmen und eine Lösung finden. Wenn diese Lösung der Deckel sein soll, dann ist es gut.
Die Basler erwarten unruhige Zeiten: Ein Abbau von 400 Stellen ist geplant. Wird es betriebsbedingte Kündigungen geben?
Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat eine Rahmenvereinbarung über einen Stellenabbau getroffen: Dieser betrifft 300 Mitarbeiter bis Ende 2015 und 100 weitere bis Ende 2017. Dabei möchten wir auf betriebsbedingte Kündigungen grundsätzlich verzichten. Die Personalkosten liegen bei etwa 50 Prozent dessen, was wir einsparen wollen.
Bei den Sachkosten lässt sich ein Teil auch über eine kluge Standortpolitik einsparen: In Nürnberg, Bremen, Bad Homburg und Hamburg verfügen wir jeweils über 1a-Lagen. Dieses „Luxus-Element“ muss auf den Prüfstand.
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