Vier von zehn deutsche Arbeitnehmer (42 Prozent) besitzen nach eigener Auskunft einen Vertrag zur betrieblichen Altersversorgung (bAV). Ein Drittel zeigt sich offen für den Abschluss einer Betriebsrente. Dies ergab die im November 2013 durchgeführte Studie „bAV-Report 2013“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov.
Laut der Studie geben zehn Prozent der rund 1.000 befragten deutschen Arbeitnehmer an, in den nächsten zwölf Monaten an einem bAV-Abschluss „konkret interessiert“ zu sein. Rund jeder Fünfte (19 Prozent) äußert sich hierzu „grundsätzlich aufgeschlossen“.
Geringes Einkommen heißt oftmals geringes Interesse
Jeder vierte Arbeitnehmer kann sich hingegen nicht für eine Betriebsrente erwärmen. Zu den Desinteressierten zählen vor allem Angehörige der unteren Einkommensgruppe (34 Prozent), die über ein maximales monatliches Haushaltsnettoeinkommen von 1.500 Euro verfügen.
YouGov: Niedrigzinsphase steigert Interesse an bAV
Wie YouGov weiter mitteilt, sei eine Attraktivitätssteigerung der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) festzustellen. Der Grund hierfür sei eine geringe Attraktivität alternativer Vorsorgeprodukte aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase.
Mehr als 40 Prozent der befragten Arbeitnehmer stehen möglichen Angeboten an Informationsveranstaltungen und Sprechstunden seitens der bAV-Anbieter positiv gegenüber.
Erwartungsgemäß seien vor allem bAV-Abschlussbereite an solchen Serviceleistungen der Anbieter interessiert (Informationsveranstaltungen: 63 Prozent, Sprechstunden: 59 Prozent), erklären die Studienmacher. Vor allem in großen Unternehmen ab 100 Mitarbeiter falle die Resonanz auf solche Angebote groß aus.
Generelle Altersvorsorgebereitschaft deutlich gestiegen
Neben dem Interesse an der bAV ist laut YouGov auch die generelle Altersvorsorgebereitschaft unter deutschen Arbeitnehmern deutlich gestiegen: So geben 42 Prozent aller Beschäftigten in der Bundesrepublik an, in den nächsten zwölf Monaten etwas für ihre Altersvorsorge tun zu wollen (siehe Grafik). 2011 waren es lediglich 28 Prozent.
Besonders hoch ist demnach die Vorsorgebereitschaft nach wie vor unter den jüngeren Arbeitnehmern bis 30 Jahre (51 Prozent) sowie in der oberen Einkommensklasse (48 Prozent, bei einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen ab 2.500 Euro). Bei Mitarbeitern kleiner Unternehmen findet sich hingegen nur eine unterdurchschnittliche Vorsorgebereitschaft (34 Prozent). (lk)
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