Nach Einschätzung von Aon Hewitt kommen mit der schnellen Umsetzung der Lebensversicherungsreform einige Herausforderungen auf die Gesellschaften zu. So müssten sie in nur knapp sechs Monaten vielfältige Veränderungen umsetzen und teilweise neue Produktlösungen erarbeiten.
„Jetzt ist die Innovationskraft der Branche gefragt, das Beste aus den neuen Rahmenbedingungen zu machen“, sagt Experte Teichmann. „Diese Änderungen seitens des Gesetzgebers sind notwendig und sinnvoll. Nun gilt es abzuwarten, wie die Versicherer und Verbraucher damit umgehen.“
„Lebensversicherung muss sich nicht verstecken“
Im Vergleich zu anderen sicheren Anlageformen müsse sich die Lebensversicherung jedoch nicht verstecken. Arbeitgeber müssten immer die Grundabsicherung von Langlebigkeit, Invalidität und Todesfall im Auge behalten, erklärt der Aon Hewitt-Manager. „Daher bleibt die sichere Lebensversicherung weiterhin ein grundlegender und für den Arbeitgeber risikoarmer Weg in der bAV.“
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Die Reform der Lebensversicherung sieht neben der Absenkung des Garantiezinses für Neuverträge vor, dass Versicherer nicht mehr verpflichtet sind, ausscheidende Versicherte maßgeblich an den Bewertungsreserven festverzinslicher Wertpapiere zu beteiligen, sondern nur noch in dem Maße, wie es der Sicherungsbedarf zulässt. Im Gegenzug werdem Kunden stärker an den anfallenden Risikoüberschüssen der Versicherer beteiligt (90 Prozent statt 75 Prozent).
Gleichzeitig ist die Finanzaufsichtsbehörde Bafin berechtigt, die Auszahlung von Dividenden an die Aktionäre zu unterbinden, wenn die Garantieleistungen gefährdet sind. Zudem müssen die Versicherer ihre Kosten aufschlüsseln und für den Versicherungsnehmer transparenter machen. (lk)
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