Die staatlich geförderte betriebliche Altersversorgung hat gerade in kleinen Unternehmen noch nicht überall die gewünschte Durchdringungsquote erreicht. Was sind die Gründe hierfür?
Gastbeitrag von Elke Scholz-Krause, Unternehmensberaterin für bAV
Fragt man Inhaber kleiner Unternehmen, warum sie keine betriebliche Altersversorgung (bAV) anbieten, so ist häufig zu hören, dass das Thema zu komplex ist. Zuviele unterschiedliche Meinungen sind in den Medien zu lesen und zu hören: „Das lohnt sich doch nicht…“, „der Arbeitgeber haftet für alles…“ und andere Argumente sind Aussagen, die viele Geschäftsführer gerade kleiner Unternehmen abschrecken, sich mit dem Thema zu befassen. Dabei gibt es interessante Varianten, wie auch das Unternehmen, neben den eingesparten Sozialversicherungsabgaben, sonst noch profitieren kann.
Arbeitnehmer: Fehlendes Wissen
Von Arbeitnehmerseite ist zu hören „wenn ich den Arbeitgeber wechsle, kann ich den Vertrag nicht mitnehmen..“ oder „wenn mein Arbeitgeber insolvent wird, ist mein angespartes Geld weg“.
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Hinzu kommt das Thema der Kosten, welches gerade in den Medien und Verbraucherschutzverbänden immer wieder als Negativkriterium dargestellt wird. Das alles, neben den gesetzlichen Vorgaben, wie beispielsweise die Fehlende freie Vererbbarkeit oder eine spätere Zahlung der vollen Krankenkassenbeiträge auf die Betriebsrente, hindert viele sich mit dem Thema zu befassen.
Vertriebsseitige Problematik
Ein weiteres Problem ist häufig auch, dass die betriebliche Altersversorgung oftmals mit dem Ruf „da kommt ein Berater, der nur daran interessiert ist, Versicherungen zu verkaufen“ behaftet ist.
Betriebliche Altersvorsorge ist in erster Linie ein Zusammenspiel zwischen Arbeitsrecht, Steuerrecht, Betriebsrentengesetz und vielen anderen gesetzlichen Vorgaben. Lediglich zur Umsetzung wird in den meisten Fällen eine Versicherung zur Abwicklung benötigt.
Seite zwei: Beratung ohne Produktverkauf kostet Geld