Verbraucherschützer kritisieren neue Förder-BU

Der Bund der Versicherten (BdV) hält die zum 1. Januar 2014 eingeführte steuerlich geförderte Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für „misslungen“. Aufgrund der gesetzlich geforderten lebenslangen Rentenzahlung sei ein solcher Vertrag für viele Menschen unbezahlbar, kritisiert BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein.

Axel Kleinlein, Bund der Versicherten (BdV): „Mit dem geförderten Produkt in der jetzigen Ausgestaltung erreichen wir keine flächendeckende bezahlbare Absicherung gegen Berufsunfähigkeit.“

Die richtige Idee der Bundesregierung, für einen flächendeckenden Berufsunfähigkeitsschutz zu sorgen, verpuffe damit im Nichts, sagt Kleinlein. Zwar begrüßt es der BdV, dass der Gesetzgeber die Absicherung der eigenen Arbeitskraft gegen Berufsunfähigkeit steuerlich fördern möchte. Allerdings sei es ein „Geburtsfehler“ dieser Förderung, den Risikoschutz mit einer lebenslangen Rente zu verknüpfen, teilen die Verbraucherschützer mit.

BdV: Nach dem Berufsleben soll die Altersvorsorge greifen

„Das Konstrukt der BU-Versicherung mit einer lebenslangen Rente haben wir von vornherein abgelehnt“, so Kleinlein. Laut BdV sind Berufsunfähigkeitspolicen nur dann empfehlenswert, wenn sie das Risiko der Berufsunfähigkeit nur bis zum gesetzlichen Rentenbeginn abdecken. Für die Zeit nach dem Berufsleben sollte hingegen die Altersvorsorge aus gesetzlicher Rente zuzüglich privater Verträge greifen, heißt es.

Verbraucherschützer fordern Regierung zur Nachregulierung auf

„Die Regierung muss hier nachregulieren“, fordert der BdV-Chef. „Denn mit dem geförderten Produkt in der jetzigen Ausgestaltung erreichen wir keine flächendeckende bezahlbare Absicherung gegen Berufsunfähigkeit.“

Zudem fordert der BdV, dass die Kalkulationsgrundlagen für die Berufsunfähigkeitsversicherungen auf den Prüfstand gestellt werden sollten. Die Annahmepolitik der Versicherungswirtschaft sei sehr streng, so Kleinlein. „Wer älter ist oder Vorerkrankungen hat, hat oft das Nachsehen und bekommt keinen bezahlbaren Versicherungsschutz.“ (lk)

Foto: Christof Rieken

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