Die schweizerische CSS Versicherung hat ein Restrukturierungsprogramm für den deutschen Markt angekündigt. Gerüchte über einen bevorstehenden Rückzug aus Deutschland trat der Versicherer damit entgegen. Allerdings sollen Partnerunternehmen der CSS mehr Kompetenzen erhalten.
Ziel des Restrukturierungsprogramms sei es, sich strategisch neu auszurichten und die eigene Position im privaten Krankenversicherungsmarkt in Deutschland zu stärken, teilte die CSS in Vaduz mit. Demnach ist geplant, sich künftig auf eine Managementgesellschaft zu fokussieren und operative Aufgaben an „etablierte Partner in Deutschland zu übertragen“.
Zu diesen Partnern gehört unter anderem der Dienstleister Cordial, der bereits seit Mai 2012 Leistungsfälle von CSS-Kunden bearbeitet. Der ehemalige Cordial-Chef Thomas Soltau übernahm im November vergangenen Jahres die Leitung der CSS in Deutschland von Beat Moll.
Zur strategischen Neuausrichtung gehöre, so die CSS, die Produkte und Vertriebsservices weiterzuentwickeln. In diesem Zusammenhang solle auch die persönliche Betreuung der Vertriebspartner optimiert werden. Zugleich plant die CSS, Kosten einzusparen und „effiziente Strukturen und Prozesse“ zu schaffen, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens „nachhaltig stärken“ sollen, heißt es.
Großer Unmut bei Maklern erhöhte Handlungsdruck
Zur Höhe der Einsparziele und bis wann diese erreicht werden sollen, wollte sich eine CSS-Sprecherin auf Anfrage von Cash.-Online nicht äußern. Gleiches gilt für die Frage, wie die Betreuungssituation für die Makler konkret verbessert werden soll.
Immerhin wird deutlich, dass die CSS mit ihrem Programm die Flucht nach vorn ergreifen will, nachdem in den letzten Monaten der Handlungsdruck auf den Versicherer stetig zugenommen hat: Rechtsstreitigkeiten mit Maklergesellschaften sowie Beschwerden von Vermittlern und Kunden über die deutlichen Prämiensteigerungen bei Zahnzusatzversicherungen haben das Image der Gesellschaft stark belastet.
Die CSS bietet seit 2006 Krankenzusatzprodukte für den deutschen Markt an. Diese umfassen sowohl ambulante als auch stationäre Zusatztarife für gesetzlich Versicherte. (lk)
Foto: CSS