bAV-Finanzierung: Auch Arbeitgeber sollen zahlen

Fabian von Löbbecke, Vorstandsvorsitzender der Talanx Pensionsmanagement und bAV-Verantwortlicher bei der HDI Lebensversicherung, lässt am grundsätzlichen Vorteil der Entgeltumwandlung keinen Zweifel aufkommen.

„Die Tatsachen sprechen für sich: Mit der Betriebsrente können Arbeitnehmer äußerst effizient für das Alter vorsorgen. Die Steuer- und Sozialabgabenfreiheit bei der Entgeltumwandlung bewirkt den entscheidenden Leistungsvorteil.“

„Arbeitgeber spart Lohnnebenkosten“

Davon profitiere der Kunde nicht nur bei der Altersvorsorge, fährt von Löbbecke fort, sondern auch beim Einkommensschutz in der Erwerbsphase. „Unser Konzept ‚bAV Nettojoker‘ ermöglicht es Arbeitnehmern, im Rahmen der Betriebsrente ihre Arbeitskraft gegen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit zu schützen. Der betriebliche Einkommensschutz ist bei gleicher Nettoleistung im Schnitt rund 25 Prozent günstiger als die private Absicherung. Gleichzeitig spart der Arbeitgeber Lohnnebenkosten. Unsere Erfahrung zeigt: Langfristig setzt sich meist das wirtschaftlich beste Konzept durch. Das erwarten wir auch für die bAV“, betont er.

Kritik an Sozialversicherungspflicht

Gleichwohl sieht von Löbbecke Reformbedarf in der bAV. Er wünscht sich, dass die Leistungen aus der bAV nicht voll sozialversicherungspflichtig sind. „Der Umstand, dass volle Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge in der Rentenphase anfallen, belastet die bAV. Wenn die Bundesregierung die bAV fördern möchte, sollte sie diese Regelung schleunigst ändern.“

Eine volle Sozialversicherungsfreiheit für bAV-Renten hält er aber nicht für realistisch – schon aus systematischen Gründen, wie von Löbbecke betont.

„Schließlich sind die umgewandelten Entgeltbestandteile in der Anwartschaftsphase schon steuer- und sozialversicherungsfrei. Geholfen wäre der bAV bereits, wenn sie steuer- und sozialversicherungsrechtlich mit der gesetzlichen Rentenversicherung gleichgestellt würde. Die Regierung hat es in der Hand. Ich bin gespannt, was uns die Legislaturperiode bringt.“ (lk)

Foto: Shutterstock

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