Frauen im Finanzsektor: Das andere Geschlecht

Frauen im Vertrieb sind Exoten. Obwohl sie die Mehrheit der Beschäftigten in der Branche stellen, sind Führung und Vertrieb in Männerhand. Cash. hat mit erfolgreichen Frauen und Vertrieben über die Hintergründe dieses Phänomens gesprochen.

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Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, eine Frauenquote umzusetzen. Die börsennotierten Unternehmen sollen ab 2016 verpflichtet sein, 30 Prozent der Aufsichtsratssitze mit Frauen zu besetzen.

Die Finanzbranche ist weiblich. Die Mehrheit der Beschäftigten im deutschen Finanzsektor sind Frauen. So waren laut der aktuellen Studie „Managerinnen-Barometer“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) 2013 57 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Erbringung von Finanzdienstleistungen Frauen, bei den Zentralbanken und Kreditinstituten 57,5 Prozent, bei Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen 49,7 Prozent.

Finanzsektor: Frauen in Führungsebenen rar

Der Studie zufolge sind in den meisten Branchen mit überdurchschnittlich hohem Frauenanteil an den Beschäftigten auch vergleichsweise viele Frauen in Führungspositionen zu finden. Der Finanzsektor bildet hier jedoch eine Ausnahme.

Im Jahr 2013 ist der Frauenanteil in den Vorständen der Top-100-Banken und Sparkassen laut der DIW-Studie gegenüber dem Vorjahr um knapp zwei Prozentpunkte auf gut sechs Prozent gestiegen. Bei den 60 untersuchten Versicherungen stieg der Frauenanteil in den Vorständen um drei Prozentpunkte deutlicher als in anderen Bereichen und erreichte 8,6 Prozent.

In den Aufsichtsräten der Banken und Sparkassen lag der Frauenanteil Ende 2013 bei gut 17 Prozent. Von 60 Versicherungen hatten 50 mindestens eine Frau im Aufsichtsrat (gut 83 Prozent). Insgesamt nahmen Frauen Ende des Jahres 2013 111 der 683 Aufsichtsratssitze ein. Das entspricht mehr als 16 Prozent und bedeutet einen Anstieg von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat sich der seit 2010 bestehende leichte Aufwärtstrend fortgesetzt.

Frauenquote kommt

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, eine Frauenquote umzusetzen. Die börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen sollen ab 2016 verpflichtet sein, 30 Prozent der Aufsichtsratssitze mit Frauen zu besetzen.

Die weibliche Bevölkerung steht der Frauenquote indes uneins gegenüber. Laut einer aktuellen Umfrage des Kölner Marktforschungsunternehmens You Gov halten 39 Prozent der Frauen eine gesetzliche Frauenquote bei der Besetzung von Führungspositionen für diskriminierend, da nur die Eignung des Bewerbers entscheidend für die Besetzung eines Postens sein sollte.

Rund ein Drittel der Frauen befürworten demnach eine gesetzliche Frauenquote, da Unternehmen von Frauen in Führungspositionen profitieren könnten.

Seite zwei: Frauenpräsenz in den Finanzvertrieben

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