Dem niedrigen Zinsumfeld am Kapitalmarkt und den veränderten Sicherheitsbedürfnissen der Kunden begegnet die Versicherungswirtschaft zunehmend mit modernen Indexpolicen.
Gastbeitrag von Ellen Ludwig, Ascore Das Scoring GmbH
Den Unkenrufen von Verbraucherzentralen und Versicherten-Verbänden zum Trotz sind noch immer mehr als drei Viertel der Bundesbürger vom Sinn und Zweck einer Lebensversicherung überzeugt. Dies belegt eine aktuelle Erhebung einer großen Lebensversicherung, die hierzu 1.000 Personen unter anderem zu den Gründen für den Abschluss einer Lebensversicherung befragte. Der Wunsch nach Sicherheit und Risikominimierung geht laut der Studie einher mit einer ansteigenden Angst vor Altersarmut.
Alternative im Niedrigzinsumfeld
Um die zu erwartende Versorgungslücke auszugleichen, müssen beim jetzigen niedrigen Zinsniveau vergleichsweise hohe Beiträge aufgewendet werden. Im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Renditechance hat die Versicherungswirtschaft reagiert und Produkte entwickelt, die beide Kundenbedürfnisse kombinieren.In der klassischen Variante der Rentenversicherung fließt das Vorsorgekapital ausschließlich in das Sicherungsvermögen der Gesellschaft, auch Deckungsstock genannt. Dieser unterliegt strengen Regeln und ist sehr sicherheitsorientiert ausgerichtet.
Im aktuellen Niedrigzinsumfeld hat es diese Anlageform aus Renditesicht daher schwer. Fondsgebundene Rentenversicherungen ermöglichen je nach persönlicher Risikoneigung und Fondsauswahl eine höhere Renditechance, unterliegen aber ebenso einer erhöhten Volatilität und bergen das Risiko von Kursverlusten. Häufig muss das Anlagekonzept zudem aktiv gemanagt werden, was eine intensive Beschäftigung mit dem Kapitalmarkt voraussetzt.
Chance und Garantie
Was aber bei lang anhaltender Niedrigzinsphase zunehmend schwieriger wird, ist die gleichzeitige Erzeugung von attraktiven Gesamtverzinsungen und Garantieleistungen. Die Suche nach risikoärmeren Anlagemöglichkeiten neben einer Garantiesicherung führt daher zum Index. Die meisten Indexpolicen investieren in den europäischen Aktienmarkt. Das Index-Investment zieht in der Regel den Euro Stoxx 50 heran und partizipiert so von der Kursentwicklung der 50 führenden Unternehmen im Euroraum.
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Der Euro Stoxx 50 hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Kursindex Europas entwickelt, Auswahlkriterium für die Aufnahme in den Euro Stoxx ist die Marktkapitalisierung in Bezug auf den Streubesitz. Die im Index gegebene breite Diversifikation reduziert das Risiko im Vergleich zu Investments in einzelne Aktien. Und trotzdem wirkten sich die Abschwächung der globalen Konjunktur und die Eurokrise beispielsweise im Jahr 2011 mit hohen Kursverlusten auch auf den Index aus. Ein Versicherer nutzt daher die Risikodiversifikation auch durch Streuung der Anlage auf verschiedene Indizes.
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