Die Investitionen der Versicherer in die europäische Wirtschaft sind im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Allerdings warnt Insurance Europe, der Dachverband der nationalen Verbände der Versicherungsunternehmen Europas, vor den negativen Auswirkungen der Solvency-II-Richtlinie auf die langfristigen Investitionen der Assekuranz.
Laut aktueller Zahlen des Dachverbandes sind die Investitionen der Versicherer in die europäische Wirtschaft 2013 weiter gewachsen. Zum 31. Dezember managte die europäische Versicherungswirtschaft Assets in Höhe von über 8,5 Billionen Euro – ein Zuwachs von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Allerdings könnte die Solvency-II-Richtlinie die Rolle der Versicherer als wichtigste langfristige Investoren negativ beeinflussen, fürchtet der Dachverband.
„Versicherer als Stabilitätsanker gefährdet“
Michaela Koller, Generaldirektorin von Insurance Europe, warnt: „Die Versicherer leisten durch ihre langfristigen Investitionen, die rund 60 Prozent des europäischen Bruttoinlandsproduktes ausmachen, einen wichtigen Beitrag zum Wachstum und zur Stabilität der europäischen Wirtschaft. Die Rolle der Versicherer als Stabilitätsanker ist allerdings gefährdet.“
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Zwar begrüße die Versicherungswirtschaft die Entwicklung hin zu einem risikobasierten Regulierungssystem, nichtsdestotrotz brächte die Direktive und die Art und Weise ihrer Umsetzung mit sich, dass die Versicherer ihre langfristigen Investitionen mit unangemessen hohen Eigenkapitalreserven decken müssten.
Dies ließe die Kosten für langfristige Investments sowohl für Investition in Staats- und Unternehmensanleihen als auch für wachstumsfördernde Aktivitäten wie beispielsweise Infrastrukturprojekte stark ansteigen und könne Versicherer in Zukunft davon abhalten, wichtige Investitionen vorzunehmen – mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft. (nl)
Foto: Insurance Europe