Zudem sei die Verbindlichkeit des Vertragsabschlusses gering, fährt der Berater fort, da der Anbieter jedes Jahr gewechselt werden könne. Dies führe dazu, dass die Kunden erst mal nur den Preis vergleichen. „Dieses Verhaltensmuster zu durchbrechen ist quasi nicht mehr möglich, dafür ist die Entwicklung zu weit fortgeschritten.“
Versicherer, die es nicht schaffen, sich auf den vordersten Plätze der Vergleichsportale zu platzieren, haben das Nachsehen im Direktgeschäft: Nach Angaben von Simon-Kucher & Partners erhalten im Online-Versicherungsgeschäft mehr als 60 Prozent der Anbieter den Zuschlag, die bei Vergleichsportalen an erster Stelle aufgelistet werden, 95 Prozent des Geschäfts gehen an die ersten drei Anbieter und 98 Prozent an die ersten fünf Anbieter.
Kfz-Versicherer ringen hart um gute Platzierung
Die Kfz-Versicherer wissen das und ringen daher hart um eine gute Platzierung. Bei der Huk-Coburg tut man dies besonders erfolgreich. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen in der Kfz-Versicherung das höchste Neugeschäft seiner Geschichte.
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Auf die Frage, was die ausschlaggebenden Gründe dafür waren, entgegnet Huk-Coburg Vorstand Klaus-Jürgen Heitmann, dass sein Haus im Preisvergleich traditionell sehr gut dastehe. „Unsere Produkte sind aber nicht nur preisgünstig, sondern auch leistungsstark“, betont er.
Hinzu käme, dass die Kunden immer häufiger ihre Versicherung unterjährig wechselten, also außerhalb der klassischen Wechselsaison zum Jahresende. „Das heißt“, erklärt der Manager, „dass der Fahrzeugwechsel vermehrt zu einem Preisvergleich und als Folge daraus zu einem Versichererwechsel genutzt wird“. Davon profitiere man als günstiger Versicherer besonders.
Streit um Vergleichsportale
Die Online-Marke der Coburger, Huk24, trägt bereits ein gutes Viertel zum Neugeschäft bei. Ob deren Gewicht in Zukunft zunehmen soll, lässt Heitmann offen. „Für unser Haus ist wichtig, dass wir für alle Kundengruppen ein attraktives Angebot bereithalten – egal ob online oder offline. Der Kunde soll die Wahl haben, ob er gern den persönlichen Service oder lieber die schlanke Online-Lösung wählen möchte.“
Seite drei: Fehde zwischen Huk-Coburg und Check24