Kfz-Versicherer: Kampf um den digitalen Kunden

Bei aller Freude über die guten Zahlen betrachtet Heitmann den Bedeutungszuwachs der Vergleichsportale mit gemischten Gefühlen. „Sorge machen uns dabei die Monopolisierungstendenzen unter den Portalen: Wir sehen die Gefahr, dass ein Unternehmen die Konditionen immer stärker beeinflussen kann und schließlich komplett dominiert.“

Die Kritik richtet sich an Check24, dem mit Abstand größtem Vergleichsportal, über das mehr als 700.000 Kfz-Versicherungen im Jahr verkauft werden. Für jeden abgeschlossenen Vertrag erhält Check24 eine Provision von den kooperierenden Versicherern, die zwischen 70 und 100 Euro je Vertrag beträgt.

Fehde zwischen Huk-Coburg und Check24

Die Fehde zwischen der Huk-Coburg und Check24 reicht schon viele Jahre zurück. Das Vergleichsportal Transparo, an dem die Coburger beteiligt waren, lieferte sich vor drei Jahren einen harten Konkurrenzkampf mit dem Erzrivalen – doch daraus ging die Huk-Coburg als Verlierer hervor.

Nachdem der Versicherer Transparo im April 2014 zunächst komplett übernahm, folgte wenig später das Aus für die Online-Plattform. In der Folge bauten die Franken eine Exklusiv-Kooperation mit dem Vergleichsportal Verivox auf, das jedoch über keine Tradition in der Vermittlung von Kfz-Tarifen verfügt und entsprechend geringe Marktanteile aufweist.

[article_line type=“most_read“ cat=“Berater“]

„Wir halten weiterhin an unserem Ziel fest, für Wettbewerb bei den Online-Vergleichsportalen einzutreten und gehen jetzt mit Verivox einen Weg, auf dem wir dieses Ziel weiter vorantreiben wollen“, gibt sich Vorstand Heitmann unbeirrt.

Allianz: „Neue digitale Autoversicherung“

Die Coburger nehmen bei Check24 nur am Leistungsvergleich teil, nicht aber Preisvergleich. In Abstrichen gilt dies auch für die Allianz. Sie nimmt zwar über ihre Direkt-Tochter Allsecur sowohl am Preis- als auch am Leistungsvergleich teil, die „Mein-Auto“-Tarife des Mutterhauses beschränken sich jedoch auf die Darstellung von Tarifleistungen.

Um der Marktmacht von Check24 etwas entgegenzusetzen, hat der Versicherungsriese aus München zu Ende September eine „neue digitale Autoversicherung“ auf den Markt gebracht. Das Produkt heißt „MeinAuto digital+“ und zielt auf jene Kunden ab, die Versicherungen vorrangig im Internet abschließen, im Schadenfall aber nicht auf einen persönlichen Ansprechpartner verzichten möchten.

Seite vier: Vertreter verlieren an Bedeutung

1 2 3 4Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments