Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, glaubt, dass Aktuare in den nächsten Jahren stärker gefordert sein werden. Im Gespräch mit „Aktuar Aktuell“, der Verbandszeitung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), äußerte er sich zur künftigen Produktlandschaft in der Lebensversicherung.
Die Analysen und Empfehlungen der Versicherungsmathematiker würden ganz erheblich beeinflussen, wie gut die Lebensversicherer durch das Niedrigzinsumfeld kämen, sagte Meister im DAV-Interview.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete fordert angesichts der Niedrigzinsphase, dass Unternehmen und Aktuare „konsequent handeln“ müssten und „die eine oder andere unbequeme Entscheidung“ zu treffen hätten. „Das ist für die Erfüllbarkeit der den Versicherten zugesagten Garantien notwendig“, so Meister.
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„Mit dem LVRG wird die Niedrigzinsphase nicht beendet“
Mit der Verabschiedung des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG), das, wie der Finanzexperte betonte, „die Versichertengemeinschaft im Niedrigzinsumfeld vor ökonomisch nicht sachgerechten Mittelabflüssen“ schütze, sei die Niedrigzinsphase nicht beendet.
Meister geht davon aus, dass die Lebensversicherer die „vertrauten, jahrzehntelang etablierten Tariftypen durch anders gestaltete Produkte ersetzen werden“.
Meister will keine Produkte mit „aufwendiger Verpackung“
Dabei betonte der Politiker, dass Produkte, „die nur mit aufwendiger Verpackung glänzen“, die private Altersvorsorge in Deutschland nicht voranbrächten.
„Nach meiner Überzeugung muss die Beratung der Versicherten auch so konzipiert sein, dass sie die private Altersvorsorge stärkt“, ergänzte Meister. (lk)
Foto: Michael Meister