Die Produktinformationsblätter (PIBs) von Lebens- und Rentenversicherungen weisen nach einer Analyse des Instituts für Transparenz (ITA) erhebliche Defizite auf. Demnach hätte sich bei 438 PIBs von 63 Anbietern bestätigt, dass Transparenz für viele Versicherer „immer noch ein Fremdwort“ sei, kritisiert das ITA.
Insgesamt haben 61 Produktinformationsblätter von 14 Anbietern den Test nicht bestanden (siehe Tabelle). Das entspricht 14 Prozent aller untersuchten Produktinformationsblätter von Lebens- und Rentenversicherungen aus der dritten Schicht.
„Diese erfüllen noch nicht einmal alle gesetzlichen Vorgaben nach Auslegung durch das ITA, geschweige denn die Vorgaben für verständliche Texte“, ärgert sich Dr. Mark Ortmann, Geschäftsführer des ITA in Berlin, der es bedauert, dass sich zum wiederholten Mal gezeigt habe, dass Transparenz von der Branche „nicht gelebt wird“.
Nur 13 Prozent der Produktinformationsblätter schneiden in der Untersuchung mit „sehr gut“ ab. Da die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben schwerer als die Verständlichkeit wiege, habe man für die inhaltliche Vollständigkeit 60 Prozent der möglichen Punkte vergeben, erklärt das ITA.
Das bedeutet, dass die 13 Prozent der Produktinformationsblätter, die mit sehr gut abgeschnitten haben, vor allem die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. „Hier haben die Anbieter zumindest diese Hausaufgaben gemacht“, kommentiert Ortmann.
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Tester kritisieren Verständlichkeit von PIBs
Doch eine gute Gesamtnote bedeute noch lange nicht, dass die PIBs auch gut verständlich seien, kritisieren die Experten. „Auch die in der Untersuchung sehr guten Anbieter müssen daher dafür sorgen, dass die Produktinformationsblätter verständlicher werden“, fordert das Institut. Schon bei der nächsten Bewertung werde die Verständlichkeit höher bewertet, kündigen die Berliner an. Die Anbieter hätten dann ein Jahr Zeit, ihre Produktinformationsblätter zu überarbeiten.
Seite zwei: ITA rügt unübersichtliche Darstellung der Kosten