Die von der SPD geforderte Mindestrente von 850 Euro wird kommen – davon ist die Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) laut einer repräsentativen Umfrage überzeugt. 39 Prozent glauben hingegen nicht daran, dass sich die Bundesregierung auf eine Rente oberhalb der Grundsicherung einigen kann. Vor allem Geringverdiener bezweifeln dies.
Befragte, die ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro erzielen, sind beim Thema Mindestrente eher skeptischer. Von ihnen glauben nur 54 Prozent, dass diese in Zukunft kommen wird, teilt das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov auf Basis einer Umfrage unter rund 1.000 Deutschen im Auftrag des Direktversicherers Hannoversche mit.
Besserverdiener und Grünen-Wähler besonders zuversichtlich, Linke-Wähler skeptisch
Bei den Besserverdienern, mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen zwischen 3.000 und 4.000 Euro, erwarten 72 Prozent die Einführung einer staatlichen Mindestversorgung. Interessant sei es, so die Studienmacher, dass Wähler der Linkspartei am wenigsten an die Einführung glauben (51 Prozent). Am optimistischsten sind die Wähler der Grünen (79 Prozent).
Zudem offenbart die Studie regionale Unterschiede: In den alten Bundesländern glauben 65 Prozent an eine Einführung, in den neuen Bundesländern bezweifelt dies jedoch die Mehrheit (52 Prozent). Zudem seien Ältere optimistischer als Jüngere, heißt es bei YouGov.
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Mindestanspruch soll nach 30 Beitragsjahren gelten
Die Einführung einer sogenannten Solidarrente ist ein wesentlicher Bestandteil des im November beschlossenen Rentenkonzepts der SPD. Demnach sollen Bürger nach 30 Beitragsjahren einen Mindestanspruch von 850 Euro Rente im Monat haben – auch dann, wenn sie längere Zeit arbeitslos waren oder einem Billigjob nachgegangen sind.
Für den Fall, dass Sozialversicherte trotz 30 Beitrags- und 40 Versicherungsjahren nicht auf diesen Betrag kommen, fordern die Sozialdemokraten, dass „eine zweite Stufe der Grundsicherung“ im Sozialrecht eingeführt werden soll. (lk)
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